Ob im Garten, auf dem Balkon oder der Fensterbank: Die ersten Frühlingstage haben Leben in die Natur gebracht. Und so können wir die ersten Samenkörner in die Erde legen. Hier habe ich wichtige Tipps und Infos rund um die Aussaat!

Das beste Saatgut

Blickt man jetzt auf die Saatgutregale in den Gärtnereien, Gartencentern und Baumärkte, dann sieht man, wie unendlich groß die Palette an Sorten ist. Es ist dann oft schwierig zu entscheiden. „Altes“ Saatgut ist vielfach bewährt und wird von vielen Firmen angeboten. Die „Arche Noah“ gehört zu den Vorreitern. Was bedeutet „Hybrid-Sorte“?  Die sogenannten F-1 Samen sind Pflanzen mit besonderen Eigenschaften, wie Mehltauresistenz, kompaktes Wachstum, etc. Sie sind nicht genmanipuliert, allerdings können sie nicht durch selbstgeerntete Samen weitervermehr werden. Das „alte“ Saatgut ist samenfest und kann immer wieder selbst geerntet werden.

Eierbecher als Aussaatgefäß

Eierbecher als Aussaatgefäß

Wann was gesät wird

Auf der Fensterbank werden jetzt alle Chili und Paprika angebaut. Mitte bis Ende März kommen die Paradeiser dran, wenn man sie nicht im Glashaus kultivieren kann. Sonst kann man früher starten. Basilikum für die Fensterbank kann auch schon gesät werden, genau so wie einige Sommerblumen.

So sieht gute Aussaaterde aus

Locker, durchlässig und gut wasserspeichernd sollte die Aussaaterde sein. Normale Fertigerde enthält zu viel Dünger, das würden die zarten Wurzeln der Sämlinge nicht überleben. Man sollte Aussaaterde immer frisch kaufen, kann sie aber auch selber mischen: Gartenerde (vom Maulwurfhügel) gemischt mit Kokosfasern, Sand und/oder Perlit (das ist ein Isoliermaterial aus Stein). Erde am besten zuerst sterilisieren in dem man sie in einen Metalltopf füllt, mit Deckel bedeckt und bei 90 Grad 30 Minuten dämpft.

Aussaat mit Zimmergewächshaus

Aussaat mit Zimmergewächshaus

Wärme und Feuchtigkeit

Damit die Samen erwachen, sind Wärme und Feuchtigkeit das Um und Auf. Daher kann man die Saatschalen und Töpfe auch zuerst mit Glasplatten abgedeckt auf einen Heizkörper stellen. Gut angießen und niemals austrocknen lassen. Sobald die Saat gekeimt ist, ins Licht stellen. Zum besseren Wachstum mit Mikroorganismen gießen. Sät man im Freien, Saatrillen mit der Gießkanne einschlämmen und dann mit Vlies abdecken.

Licht – der wesentlichste Faktor

Je wärmer es ist, desto mehr Licht benötigen die Pflanzen, sonst „vergeilen“ sie, wie die Gärtner das Längenwachstum nennen. Hellgrüne Blätter sind auch ein Zeichen für zu wenig Licht. Daher an sonnigen Frühlingstagen immer im Freien tagsüber abhärten. Zu Beginn aber mit Vlies vor dem Verbrennen schützen. Aufpassen! Es gibt Samen, die benötigen zum Keimen Licht – Basilikum darf zum Beispiel nicht mit Erde bedeckt werden.

Pikieren – wo ist es nötig

Stehen die Pflänzchen zu dicht, dann muss man sie unbedingt pikieren, also vereinzeln. Das macht man so: Mit einem Holzstäbchen die Pflänzchen in der Saatschale lockern, dann IMMER nur bei den kleinen Keimblättern mit den Fingern nehmen (nicht an den Stängeln) und in einer größeren Schale oder kleinen Töpfen setzen. Besonders lange Wurzeln mit dem Fingernagel einkürzen, damit es zu einer kräftigen Verzweigung kommt.

Aussaatschale mit LED-Licht

Aussaatschale mit LED-Licht

Krankheiten vorbeugen

Sauberkeit ist bei der Aussaat die beste Voraussetzung für einen Erfolg. Schalen, Töpfe und Werkzeug immer gut reinigen. Gießen mit Mikroorganismen, Schachtelhalmextrakt und die Schalen immer gut lüften. So sehr sie hohe Luftfeuchtigkeit lieben, es darf keine stickige Luft geben.

Pflanzenkinder schützen und „taufen“

Die „Babys“ benötigen viel Aufmerksamkeit. In den Saatschalen dürfen sie nicht zu nass oder zu trocken stehen, im Freien lauern vor allem Schnecken, die es auf die zarten Blätter abgesehen haben. Bioschneckenkorn bzw. Barrieren errichten und absammeln. Nicht vergessen: Namensschilder schreiben, sonst kommt ein großer Durcheinander. Aus Joghurtbechern lassen sich rasch Stecketiketten amfertigen.

Aussaat

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