Alles ist früher dran, aber man sollte sich nicht zu sehr verführen lassen. Die Nächte können noch ziemlich kalt werden. Dennoch – jetzt ist Zeit für die Aussaat. Das sind die wichtigsten Eckpfeiler für eine gelungene „Kinderzeit“ der Pflanzen!

Alte Sorten vs. Hybrid-Sorten

Blickt man in die Saatgutregale der Gärtnereien, Gartencenter und Baumärkte, dann sieht man, wie unendlich groß die Palette an Sorten ist. Es ist dann oft schwierig zu entscheiden. „Altes“ Saatgut ist vielfach bewährt und wird von vielen Firmen angeboten. Die „Arche Noah“ gehört zu den Vorreitern. Was bedeutet aber „Hybrid-Sorte“?  Die sogenannten F-1 Samen sind Pflanzen mit besonderen Eigenschaften, wie Mehltauresistenz, kompaktes Wachstum, etc. Sie sind nicht genmanipuliert, allerdings können sie nicht durch selbstgeerntete Samen weitervermehrt werden. Das „alte“ Saatgut ist samenfest und kann immer wieder selbst geerntet werden.

Auf der Fensterbank sind jetzt die Paradeiser dran, wenn man sie nicht im Glashaus kultivieren kann. Basilikum für die Fensterbank kann auch schon gesät werden, genauso wie einige Sommerblumen. Im Garten ist die Palette bereits groß: Radieschen, Karotten, Pflücksalate, Mangold oder auch viele Kräuter, wie Petersilie oder Dill.

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Die richtige Erde

Locker, durchlässig und gut wasserspeichernd sollte die Aussaaterde für die Vorkultur auf der Fensterbank sein. Normale Fertigerde enthält zu viel Dünger, das würden die zarten Wurzeln der Sämlinge meist nicht überleben. Man sollte Aussaaterde immer frisch kaufen, kann sie aber auch selber mischen: Gartenerde (vom Maulwurfhügel) gemischt mit Lauberdekompost, Sand und/oder Perlit (das ist ein Isoliermaterial aus Stein). Erde am besten zuerst sterilisieren, in dem man sie in einen Metalltopf füllt, mit Deckel bedeckt ins Backrohr stellt und bei 90 Grad 30 Minuten dämpft.

Damit die Samen erwachen, sind Wärme und Feuchtigkeit das Um und Auf. Daher kann man die Saatschalen und Töpfe auch zuerst mit Glasplatten abgedeckt auf einen Heizkörper stellen. Gut angießen und niemals austrocknen lassen. Sobald die Saat gekeimt ist, ins Licht stellen. Zum besseren Wachstum mit Mikroorganismen gießen. Sät man im Freien, Saatrillen mit der Gießkanne einschlämmen und dann mit Vlies abdecken.

Eierbecher als Aussaatgefäß

Eierbecher als Aussaatgefäß

Je wärmer, desto mehr Licht

Je wärmer es ist, desto mehr Licht benötigen die Pflanzen, sonst „vergeilen“ sie, wie die Gärtner das Längenwachstum nennen. Hellgrüne Blätter sind auch ein Zeichen für zu wenig Licht. Daher an sonnigen Frühlingstagen immer im Freien tagsüber abhärten. Zu Beginn aber mit Vlies vor dem Verbrennen schützen. Aufpassen! Es gibt Samen, die benötigen zum Keimen Licht – Basilikum darf zum Beispiel nicht mit Erde bedeckt werden.

Stehen die Pflänzchen zu dicht, dann muss man sie unbedingt pikieren, also vereinzeln. Das macht man so: Mit einem Holzstäbchen die Pflänzchen in der Saatschale lockern, dann IMMER nur bei den kleinen Keimblättern mit den Fingern nehmen (nicht an den Stängeln) und in einer größeren Schale oder kleinen Töpfen setzen. Besonders lange Wurzeln mit dem Fingernagel einkürzen, damit es zu einer kräftigen Verzweigung kommt.

Sauberkeit besonders wichtig

Sauberkeit ist bei der Aussaat die beste Voraussetzung für einen Erfolg. Schalen, Töpfe und Werkzeug immer gut reinigen. Gießen mit Mikroorganismen, Schachtelhalmextrakt und die Schalen immer gut lüften. So sehr sie hohe Luftfeuchtigkeit lieben, es darf keine stickige Luft geben.

Die „Babys“ benötigen viel Aufmerksamkeit. In den Saatschalen dürfen sie nicht zu nass oder zu trocken stehen, im Freien lauern vor allem Schnecken, die es auf die zarten Blätter abgesehen haben. Bioschneckenkorn bzw. Barrieren errichten und absammeln. Nicht vergessen: Namensschilder schreiben, sonst kommt ein großes Durcheinander. Aus Joghurtbechern lassen sich rasch Stecketiketten anfertigen.