Liest man die Überschrift, meint man in einer der Boulevard-Zeitungen zu blättern, doch es ist ganz anders…

Vor ein paar Tagen durfte ich bei der Landestagung der bayerischen Gartenbauvereine (die zusammen immerhin an die 700.000 Mitglieder haben) einen Vortrag halten. Eigentlich bloß eine Motivation zu noch mehr Natur im Garten, denn auch bei unseren Nachbarn steht das ökologische Gärtnern bereits seit einiger Zeit hoch im Kurs.

Der Vortrag in der Kreisstadt Neumarkt in der Oberpfalz war fast wie eine Plauderei daheim – so vieles verbindet uns mit den Bayern und so erinnerte ich mich an ein absolut richtiges Kreisky-Zitat: „Bayern ist nicht mehr Österreich, aber noch nicht Deutschland…!“ So war der Vortrag mit viel Humor gewürzt und dem Eingeständnis, dass auch bei mir nicht immer alles so läuft, wie geplant.

Die „Räubersgeschichte“

Das nahm schließlich eine Gärtnerin (Gartlerin kennen sie ‚noch‘ nicht) zum Anlass, von einer „Raubersgeschichte“ zu erzählen: Seit Jahren vermehrt sie die Tomaten durch eigenes Saatgut und belässt dafür die schönsten und größten Früchte an den Stauden. So auch dieses Jahr – bis ihr Sohn auf Besuch kam. Er wunderte sich noch über die zahlreichen überreifen Früchte und verkostete alle.

Überschwänglich erzählte er dann beim Mittagessen von dem lukullischen Gartenrundgang und seinem Staunen, dass die Mutter dieses Jahr nicht zeitgerecht erntet. Nach kurzem Schock war der Familienfrieden aber wieder hergestellt und der Samenräuber „freigesprochen“, denn aus den vergangenen Jahren gab es noch viele Samen auf Vorrat. Tomaten-Saatgut hält zum Glück sehr lange. Dem Herrn Sohn wurde verziehen aber es gab als Beilage zur Strafe nur grünen Salat – keinen Tomatensalat.

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