Alle paar Jahr lade ich meine Gartenfreundinnen und Gartenfreunde ein, in einer Umfrage über ihre Leidenschaft zu berichten. Die Ergebnisse der knapp 1.500 Teilnehmer, die mitgemacht haben, sind interessant und überraschend. Gleich das eindrucksvollste Ergebnis: Garteln ist nach wie vor das Hobby von Frauen – jedenfalls haben sie am häufigsten die gut 30 Fragen beantwortet. Der Altersschnitt hat sich deutlich reduziert.

Mittlerweile nimmt die Altersgruppe der 31- bis 40-jährigen knapp 17 Prozent ein, bei den letzten Umfragen waren hier nur jeder zehnte mit dabei. Und beim Garten wird – jedenfalls bisher – nicht gespart. 63 Prozent sagen, dass sie bisher nicht bei den Ausgaben für Balkon oder Garten sparen mussten oder wollten und sich daran auch nichts ändern werde. Bei einem Fünftel allerdings musste auf Grund von Inflation und steigenden Energiekosten der Gürtel enger geschnallt werden.

Klimawandel als große Sorge

Größte Sorge aller: der Klimawandel. So werden nun mehrheitlich hitzefeste Pflanzen gesetzt, mehr gegossen, aber kaum automatische Bewässerungen installiert. Dafür reagiert man mit einer geänderten Pflege: Es wird viel mehr gemulcht, als früher.

Größtes Sorgenkind sind unangefochten – genauso wie bei früheren Umfragen – die Schnecken. Allerdings macht sich eines breit: Gelassenheit. 85 Prozent sind mit Ernte und dem Blühen im Garten sehr zufrieden. Erfreulich ist die Tatsache, dass 65 Prozent ausschließlich biologisch den Garten hegen und pflegen – sowohl was die Düngung und die Schädlingsbekämpfung betrifft. Wobei das Düngen bei Obst und Beeren nur gut ein Drittel regelmäßig durchführen.

Schneckenpaarung

Schneckenpaarung

Tomaten und Erdbeeren sind Favoriten

Generell sind Natur und Ökologe das beherrschende Thema: Blühstreifen, Insektenhotels, Biotope und das Setzen von alten und vom Verschwinden bedrohte Gemüsearten sind ein ganz großes Anliegen. Beim Lieblingsgemüse sind die Umfrageteilnehmer beständig, ja die Leidenschaft für die Tomaten verstärkt sich noch: für 94 Prozent zählt diese Frucht zur absoluten Nummer eins. Ähnlich hohe Beliebtheit genießen Schnittlauch, Petersilie und der Salat. In einer Aufholjagd befinden sich die Kartoffeln – hier hat sich die Vorliebe gegenüber den Vorjahren deutlich erhöht. Weiterhin abgeschlagen, weil vermutlich zu lange Wachstumszeiten und weil sie zu viel Platz einnehmen: Karfiol und Brokkoli.

Beim Obst ist auch nach wie vor unangefochten der Apfelbaum an erster Stelle, dann folgen Zwetschke, Kirsche und Birne und – wieder ein Zeichen der deutlich milderen Witterung: auf Platz fünf steht bereits die Feige. Vor einigen Jahren noch undenkbar.

Zu erwarten war der Sieger beim Beerenobst: Erdbeeren stehen an der Spitze der Beliebtheit, dann – mit immer weniger Abstand – die Himbeere und schon deutlich abgeschlagen die Ribisel. Sie verlieren zugunsten einer neuen Lieblingsfrucht: der Heidelbeere.

Erdbeeren

Erdbeeren