Gerade in diesen Tagen wird deutlich, welche enorme Bedeutung Getreide – ein Gras (!) – für die Welternährung hat. Wenn in der Ukraine die Exporte für Getreide hängen bleiben, wird klar, dass die Hälfte der Kalorien, die wir Menschen im Durchschnitt pro Jahr aufnehmen, von Gräsern stammen. Konkret von Weizen, Reis und Mais. Doch über die rund 12.000 Gräser weltweit gibt es noch viel mehr Interessantes: 20 Prozent aller Pflanzen gehören zu den Gräsern und ein Drittel der Erdoberfläche ist von ihnen bedeckt.

  1. Das „Brot“-Getreide

Weizen mit seinen Unterarten Emmer, Einkorn und vor allem Dinkel sind neben Roggen, Gerste, Hafer und Hirse in unseren Breiten die bedeutendsten Süßgräser. Hauptanbauländer sind China, USA und Indien. Weizen gibt es in rund 1.000 Sorten wobei durch Züchtung die Pflanzen an das jeweilige Klima angepasst wurden. Alte Sorten gewinnen aber wieder zunehmend an Bedeutung, weil sie oft resistenter gegenüber manchem Extremwetter sind.

  1. Das asiatische Getreide: Reis

Für einen Großteil der Weltbevölkerung ist dieses Gras ein Grundnahrungsmittel. Es benötigt aber Wasser und viel mehr Wärme als andere Graspflanzen. Der Hauptanbau ist in China.

  1. Der süße Sieger: Zuckerrohr

Unter den Gräsern ist das Zuckerrohr eines der bedeutendsten Gräser. Die tropische Pflanze wird – wie der Name sagt – vor allem zur Zuckerproduktion und zur Alkoholgewinnung genutzt.

  1. Absoluter Star: Mais

Wohl kaum ein Gras hat in der Zucht und damit in der wirtschaftlichen Bedeutung eine derartige Stellung entwickelt, wie der Mais. Die Pflanze kommt ursprünglich aus Mexiko und wurde durch unendliche viele Züchtungen zu dem, was es heute ist. Ohne menschliches Zutun könnte sich der Mais übrigens nicht mehr vermehren, denn die Körner fallen bei den heutigen Züchtungen gar nicht mehr aus den Kolben.

  1. Rasen – die Mischung macht’s

Denkt man an den Zierrasen (oder gleich den „Englischen Rasen“), dann ist das saftige grüne, kurz gemähte Gras nicht „ein“ Gras, sondern eine ganz spezielle Mischung. Sie sorgt dafür, dass die Fläche ganz dicht bewachsen ist, Hitze und Trockenheit gut übersteht und auch noch dazu robust genug ist, dass man es betreten kann. Deutsches Weidelgras, Rispengras, Schwingel und Straußgras sind einige der typischen Gräser, die man im Rasen findet. Sogenannte Schattenrasen sind nicht ganz so sonnenhungrig, aber ohne genug Licht, gibt es kein Wachstum.

  1. Ziergräser für den Garten

Auch hier ist die Palette mittlerweile enorm und wird immer größer. Einerseits, weil in den sogenannten Präriegärten die Gräser eine äußerst dekorative Gestaltung darstellen, andererseits kommen sie mit extremen Wetterbedingungen gut zurecht. Kombiniert man mit blühenden Stauden, bilden die Gräser eine perfekte Kulisse für ein Staudenbeet.