Wenn in den nächsten Wochen wieder die Advent- und Weihnachtsdekoration in die Wohnungen kommt, dann darf eines nie fehlen: das Moos. Ob in der Krippe oder als Abdeckung bei Gestecken, die grünen Teppiche sind allgegenwärtig.
Im Garten wird das Moos oft „gehasst“! Bei den Gartenfragen ein dominantes Thema: Moos im Rasen! Dabei sind diese Pionierpflanzen nichts anderes als Zeigerpflanzen. Ist der Boden nährstoffarm, feucht, verdichtet und schattig – dann sind das die Grundlagen für ein üppiges Mooswachstum.

Moos

Moos

Am Beginn unserer Erdgeschichte

Moose standen am Beginn unserer Erdgeschichte. Kaum hatten die Meeresalgen genügend Sauerstoff produziert, wanderten sie auf die kahle Erdoberfläche – vor 500 Millionen Jahren. Vorläufer der Lebermoose standen also am Beginn des Landlebens und sie waren zusammen mit den Pilzen dafür entscheidend, dass letztlich nach Jahrmillionen unsere heutigen Lebensräume entstanden.

Moos

Moos

Weltweit kennt man heute rund 20.000 Moosarten, in Europa etwa 2.000, in Österreich sind es (Stand 2018) genau 1081.
Moose besitzen keine Blüten, keine Wurzeln und nehmen das Wasser nur aus der Luft über Regen und Tau auf. Wohl am bekanntesten ist das Lebermoos, das man häufig in Blumentöpfen auf der Erdoberfläche findet. Es vermehrt sich über Brutbecher. Trifft ein Wassertropfen auf das Moos, wird dieser herausgeschleudert und bildet eine neue Pflanze.

Moose sind selten Einzelgänger

Moose wachsen generell selten alleine. Sehr häufig findet man sie zusammen mit Flechten, die gerade in den letzten Jahren wieder viel häufiger auch auf Gartengehölzen zu finden sind. Dies vor allem deshalb, weil die Luft viel besser geworden ist. Die an den Stämmen wachsenden Moose und Flechten sind für die Bäume und Sträucher unerheblich, allerdings immer ein Zeichen dafür, dass durch falschen Schnitt die Vitalität verloren gegangen ist. Bei Ribiseln oder Hibiskus zum Beispiel kann man durch kräftigen Rückschnitt der Äste bis zum Boden ein neues, eben vitales Wachstum, erzeugen.

Moos

Moos

Das Faszinierende am Moos ist seine Fähigkeit, Wasser zu reinigen. Moose binden nicht nur Kalzium („macht weiches Wasser“), sondern auch Feinstaub und sind quasi eine Klimaanlage, denn sie geben das Wasser ganz langsam ab und erzeugen so ein angenehmes Mikroklima.

Moos auf alten Steinen

Moos auf alten Steinen

Moos ist aber auch eine Zierpflanze, vor allem in Fernost: Eindrucksvoll sind die japanischen Moosgärten, die mit Felsen, Kies und den grünen Polstern eine märchenhafte Gartenlandschaft zaubern. Sie zu errichten verlangt aber nicht nur gestalterisches Fingerspitzengefühl, sondern eine genaue Kenntnis über die Vorliebe der jeweiligen Pflanzen. So gehört zum Beispiel das Torfmoos, das über Millionen Jahre die Torfvorräte der heutigen Zeit aufbaute zu jenen Gewächsen, die Unmengen an CO2 speichern und letztlich im gesamten Gefüge unserer Welt eine große Bedeutung hat.

Ein „Moos“, das oft in Gärtnereien zu finden ist und für Pflasterfugen verwendet wird, ist das sogenannte Sternmoos (Sagina subulata). Das ist gehört allerdings botanisch zu den Nelkengewächsen und blüht (was Moose nicht tun) herrlich mit winzigen weißen Blütensternen.

Sternmoos

Sternmoos – ist kein Moos, sondern ein Nelkengewächs