Der Herbst kam genau so über Nacht, wie es der Sommer war. Dieses Jahr kann man sicherlich als ungewöhnlich bezeichnen. Jänner und Februar praktisch Frühling. Die Schneeglöckchen blühten, die ersten Winterlinge zeigten sich und dann… Im März für drei Wochen eisige Kälte. Viele Pflanzen sind in diesen Tagen stark zurückgefroren oder gingen gänzlich kaputt. Und dann kam nach wenigen Tagen Tauwetter der Sommer. Und der dauerte bis in den Oktober.

Die Keller sind voll

In vielen Teilen des Landes viel zu trocken aber dennoch mit wahren Rekordernten an Obst, denn endlich gab es einmal zur Blütezeit der Gehölze im Mai keinen Frost. Und so wurde in diesem Jahr Fruchtsaft gepresst, wie schon lange nicht. Die Keller sind voll und die meisten Gärtnerinnen und Gärtner sind zufrieden, denn auch bei Paradeisern, Gurken und Kürbissen war der Ertrag meist deutlich über den Erwartungen. Ganz abgesehen von den vielen traumhaften langen Abenden, die wir im Freien verbringen konnten.

Stress für die Pflanzen

Der bittere Nachgeschmack nach so einem Jahr: Wie lange halten das die Pflanzen aus? Wenn jetzt Bäume im Herbst plötzlich zu blühen beginnen, weil der trockene Sommer eine Ruhezeit vorgetäuscht hat, dann bedeutet das Stress für diese Pflanzen.

Das Argument, „das hat es schon immer gegeben“, gilt nur bedingt. Denn das außergewöhnliche ist die Häufigkeit. Ob das dann die Pflanzen und wir ertragen werden? Das Leben auf dieser Erde bleibt spannend. Jetzt aber genießen wir vorerst einmal unsere grünen Lieblinge im Zimmer. Dort sind wir fürs gute Klima verantwortlich.