Bei meinen Gartenreisen ist es mittlerweile Tradition, dass jeder Reiseteilnehmer eine Pflanze als Erinnerung erhält. Das waren in den 22 Jahren der Englandreisen die unterschiedlichsten Gewächse mit dabei. Kleine, bewurzelte Stecklinge von besonderen Magnolien, Kräuter, die man nicht überall bekommt oder auch eine Rose vom britischen Rosenkönig David Austin. Genau da ist aber auch ein „kleines“ Missgeschick passiert. Beim Bestellen der mehr als 100 Rosen im Topf hab ich immer auf die Tatsache hingewiesen, dass die Teilnehmer die Pflanzen per Flugzeug nach Hause bringen müssen und deshalb der Topf sehr klein sein sollte. „Kein Problem, die werden speziell kultiviert“, hieß es und die Vorfreude auf die Reise im Mai war groß.

Als ich dann die Gruppe im Schaugarten „versorgt“ hatte und die Pflanzenübergabe vorbereitete, war die Überraschung groß: der Topf klein aber die Pflanzen riesig! Durchschnittlich 1,40 Meter waren die Rosen gewachsen – unmöglich für den Koffertransport. So kaufte ich eine Baumschere und es wurde „geköpft“, vorm Hotel standen die Beschenkten in Gänsereihe um die Rose einzukürzen.

Andere Hotelgäste kamen mit der ungewöhnlichen Situation gar nicht klar und erkundigten sich immer wieder, ob wir hier ein Seminar hätten? Welche Art von Training hier stattfände? Einer wollte gar wissen, ob es sich um ein Agressionsabbau-Treffen handle…

Alles ganz harmlos – übrigens auch für die geköpften Rosen. Sie überlebten allesamt und wenig Wochen später blühten sie wieder. Seither bin ich übrigens bei der Auswahl der Geschenke ein wenig vorsichtiger…