Der heurige Sommer hat es in sich. Hitze, tropische Schwüle und dann – punktuell Niederschläge, wie in den Tropen. Dass das nicht nur uns zu schaffen macht, sondern auch den Pflanzen, das ist klar. Doch so sehr man ans Heilen denkt – Vorbeugen ist die bessere Alternative.

Wie der Mensch isst, so ist er! Diese Weisheit kann man ohne Abstriche auch auf den Garten übertragen. Die Gesundheit der Pflanzen beginnt mit dem richtigen Standort, der sanften Düngung und der gleichmäßigen Wasserversorgung.

Das Um- und Auf fürs gute, gesunde und problemlose Gedeihen ist die richtige Pflanzenauswahl. Hier kann der Gärtner viel an Problemen abfangen, denn es gibt praktisch für jeden Gartenstandort die passende Pflanze – ob tiefer Schatten oder volle Sonne. Ob extrem trockene Böden oder Feuchtwiesen. Ob kalkfreie oder kalkhaltige Standorte – für jeden Garten ist das sprichwörtliche Kraut gewachsen.
Doch auch in der Pflege kann der Gärtner viel an Problemen abwenden. Pflanzen, die an Stress leiden werden krank. Das kenne wir doch…

Genau: daher sollten wir auch bei unseren grünen Lieblingen dafür sorgen, dass nicht durch Überdüngung, durch fehlende Nährstoffe oder durch zu viel oder zu wenig Wasser der Stress ausbricht.
Beim Düngen ist es für den Biogärtner leicht: Jährliche Kompostgaben (Faustregel 2 cm auftragen und oberflächlich einarbeiten) und Hornspäne als Langzeitdünger reichen.

Beim Gießen wird es schon ein wenig schwieriger. Hier ist der berühmte Grüne Daumen gefragt. Warum? Ganz einfach deshalb, weil nur durchs Fühlen erkannt wird, ob gegossen werden muss oder nicht.
Bei Topfpflanzen ist das ganz leicht verständlich: Oberflächlich ist die Erde abgetrocknet, darunter aber noch völlig ausreichend feucht. Würde man jetzt schon gießen, dann wäre das zu viel des guten. Daher „Daumenprobe“. Ist die Erde bis in zwei, drei Zentimeter feucht, dann greifen wir zur Gießkanne. Das gilt im Freien genau so. Ja hier wird sogar noch zurückhaltender gegossen. Lieber alle vier, fünf Tage intensiv gießen – die Gärtner sagen „durchdringend“ und meinen etwa 30 Liter pro Quadratmeter – als jeden Tag ein wenig. Das gilt vor allem für die Beete im Gemüsegarten. Rasenflächen – so man diese überhaupt gießt – werden nur wöchentlich einmal gegossen.

Bei Kübel auf Terrasse oder Balkon kann es dagegen schon sein, dass sie täglich bei hochsommerlichen Temperaturen gegossen werden.

Womit wird gegossen?

„Wasser“ – ist wohl klar. Aber Wasser ist nicht Wasser. Leitungswasser ist nicht nur stark kalkhaltig oder gar mit Chlor versetzt, es ist auch extrem kalt. Der „Stress“ beginnt schon wieder und das Ergebnis sind oft Pilzerkrankungen, wie Mehltau. Daher: wenn schon Leitungswasser, dann in Fässern vorwärmen oder mit dem großen Rasenregner ausbringen. Bei sommerlichen Temperaturen erwärmen sich die kleinen Regentropfen bis zum Boden und der Schock ist nicht mehr sehr groß.

Wann wird gegossen?

Bester Zeitpunkt wäre am zeitigen Morgen, dann trocknen die Pflanzen rasch ab und die Gefahr von Pilzerkrankungen ist nicht mehr so groß. Ist das nicht möglich, dann am Abend möglichst nur die Erde und nicht die Blätter gießen.