Noch hält uns der Winter fest im Griff, doch kaum werden wir ein erstes Frühlingslüfterl spüren, beginnt die Lust aufs Garteln. Der erste Griff ist dann oft zur Schere: Ob Obstbaum oder Ziergehölz, ob Hecke oder Rosen – hier die wichtigsten Regeln:

Wann wird geschnitten?

Grundsätzlich wird nur an frostfreien Tagen geschnitten. Der kräftige Rückschnitt bei Gehölzen erfolgt am besten in der Ruhezeit am Ende des Winters. Stark wachsende Gehölze eher später schneiden, bei Obstbäumen ist dann sogar der Sommerschnitt im August besser. Kernobst (Kirsche, Zwetschke, Marille, etc.) erst im beginnenden Knospenöffnen schneiden, Pfirsich während der Blüte. Frühlingsblühende Gehölze wie Forsythien oder Flieder immer nach der Blüte schneiden. Rosen erst schneiden, wenn der Austrieb fast beginnt – Faustregel: Wenn die Forsythie blüht. Höchste Zeit ist es für den Rückschnitt beim Wein. Die Triebe des Vorjahres auf drei Augen (Knospen) einkürzen.

Schnitt

Schnitt

Was wird geschnitten?

Fast alle Gehölze können geschnitten werden. Laubgehölze, wie Hecken oder Formschnitt-Bäume, lassen sich in der laublosen Zeit am besten in Form bringen. Bei Hecken kann jetzt auch der radikale Rückschnitt erfolgen, wenn sie in der Höhe reduziert werden müssen (Hainbuche, Liguster). Immergrüne Hecken sollte man im Spätsommer schneiden. Thujen lassen sich nur sehr schwer radikal einkürzen, denn sie treiben kaum aus dem alten Holz aus. Eiben dagegen regenerieren sich gut. Säulenobstbäume möglichste spät (besser im Sommer) kräftig schneiden, wenn man die Höhe verringern will. Seitenäste aber schon jetzt auf 15-20 cm zurücknehmen.

Womit wird geschnitten?

Scharfe Scheren, Sägen oder Messer zum Glattschneiden von Rändern an den Schnittstellen sind das Um und Auf. Ausgefranste, abgesplitterte Aststummeln sind die besten Eintrittsstellen für Krankheitserreger und Fäulnis. Mit Wundbalsam verschmiert wird bei Schnittstellen von der Größe bis zu einer 2-Euro-Münze, darüber werden immer nur die Ränder eingestrichen, denn es kann sonst unter der Abdeckung zu Fäulnis kommen.

Wie wird geschnitten?

Die wichtigste Regel: Je mehr geschnitten wird, desto stärker wächst der Baum oder der Strauch. Daher immer sanft vorgehen und mit Augenmaß. „Amputationen“ generell vermeiden. Das heißt: Es dürfen niemals dicke Aststummel stehen bleiben. Immer „ableitend“ schneiden. Das bedeutet, dass immer so weit zurückgeschnitten wird, dass ein Seitenast  eine natürliche Fortsetzung des Triebes bildet. Ausnahme ist der Rückschnitt bei jungen Obstbäumen, wo es um den Aufbauschnitt geht. Absolut daneben sind bei Blütengehölze „Kugelschnitte“, wie man sie oft in Wohnsiedlungen sieht. Bei Blütengehölzen durch das bodenebene Herausschneiden einzelner alter Äste die Vitalität des Strauches erhalten. Bei den Rosen werden die Beetrosen stark, die Strauch- und Kletterrosen nur ausgeschnitten. Wildrosen und historische („alte“) Rosen praktisch nicht, weil sie auf den vorjährigen Trieben blühen.

Gehölzschnitt

Gehölzschnitt vom Experten

Wie oft wird geschnitten?

Lieber öfter, als einmal ganz radikal. Ist ein großer Rückschnitt notwendig, dann diesen auf zwei bis drei Mal aufteilen. Große Bäume, die geschnitten werden müssen, sollten immer nur von ECHTEN Fachleuten geschnitten werden. Hat man vom Obstbaumschnitt keine Ahnung, unbedingt einen Kurs besuchen oder schneiden lassen. Und doch noch eine Faustregel: Äste nie mehr als um 1/3 einkürzen und das Gehölz nie mehr als insgesamt um 1/3 verkleinern.

Meine Live-Gartentipps als App

Ab sofort erhältlich – meine Live-Gartentipps in einer brandneuen App! Erhalten Sie damit zum richtigen Zeitpunkt die passenden Gartentipps – damit Sie keinen wichtigen Termin im Garten verpassen! Die App ist kostenlos und für Android und iOS (iPhone) erhältlich. Hier erfahren Sie alles über den Download und die Installation!

Plo mit neuer Garten-App

Plo mit neuer Garten-App