Wenn ich mit Gartenfreundinnen und Gartenfreunden auf Reise gehe, dann liegt eine große Vorbereitung dahinter, denn alle Gärten, die wir dann gemeinsam besuchen, habe ich zuvor schon erkundet. So ist sichergestellt, dass alles was in den Beschreibungen steht, auch tatsächlich dort zu finden ist.

Zuletzt war ich in einer Grafschaft in England unterwegs, wo kaum Gartenreisen hinführen: in die Grafschaft Shropshire. Da beginnt für viele schon das Rätsel, wie man das wohl ausspricht. Lautschriftlich würde ich es so schreiben: „Schropscher“. Aber egal: in dieser Gegend findet man so viele versteckte Gartenparadiese, von denen man kaum vermutet, dass es sie gibt.

„In the middle of no where“, also am Ende der Welt, entdeckte ich einen riesigen Garten, der alle Stückeln spielt. Üppige Staudenbeete, Blumenwiesen ohne gleichen, aber auch einen Moosgarten, eine Grotte und – erst im Entstehen – ein Mausoleum in einem Turm, denn „wir wollen in unserem Garten bleiben – für immer!“ Oder der Garten eines Designers, der bald unter Palmen schwimmen will, vorm Bürofenster einen toskanischen Garten angelegt hat und der Headgardener voller Begeisterung schwärmt: „Das alles in wenigen Monaten!“ So sind solche Vorbereitungsreisen mit vielen Kilometern, sorry Meilen, nicht anstrengend, sondern ein unvergessliches Erlebnis. Und so ist „Schropscher“ eine unaussprechlich schöne Gartengegend.