Gartenbesitzer wissen, warum der Juni nicht nur den Rosen, als den Königinnen der Blumen gewidmet ist, sondern auch der Erdbeermonat ist. Nicht bloß im Garten, denn gerade Erdbeeren lassen sich problemlos auch in Töpfen ziehen. Es ist wie im Schlaraffenland: Hängeerdbeeren in Ampeln gesetzt, lassen einem die Früchte direkt in den Mund wachsen. Die neuen Sorten – zum Beispiel „Elan“ – bilden viele Ausläufer, auf denen sich dann rasch Blüten und Früchte bilden. Genau so lassen sich diese Erdbeeren aber auch in Kästen pflanzen. Köstlich, aber wirklich nur zum Naschen oder für kleine Desserts, sind die Monats- oder Walderbeeren. Im August werden diese Erdbeeren mit Kompost oder organischem Dünger versorgt, denn da setzen sie bereits die Blüten fürs nächste Jahr an. Im Frühjahr mit frischer Bioerde die Oberfläche abdecken, nicht jäten – Flachwurzler!

Hängeerdbeeren

Hängeerdbeeren

Himbeeren und Brombeeren

Nicht fehlen dürfen im Topfgarten die Himbeeren. Sie gibt es auch in den unterschiedlichsten Sorten. Empfehlenswert ist aber hier die sogenannte Herbsthimbeere, wie zum Beispiel „Autumn Bliss“. Sie sind besonders robust, blühen auf den einjährigen Trieben und können nach der Ernte (bis zum Frost) komplett zurückgeschnitten werden. So lassen sich die Töpfe (40 – 60 cm – für ein bis drei Pflanzen) auch gut verpacken und überwintern. Jährlich mit Hornspänen düngen.

Brombeeren benötigen ein wenig mehr Platz (50 cm Topf) gehören aber sicher auch zu den köstlichsten Früchten, vor allem im Spätsommer. Die beste, säulenförmig zu ziehende Sorte, ist „Navaho“. Die Triebe des heurigen Jahres an einem Stab hochbinden, sie blühen dann im kommenden Jahr. Sind sie abgeerntet, wird der Ast bodeneben abgeschnitten, der neue ist dann schon da und sorgt für Beerenträume im kommenden Jahr.

Beerenträume

Beerenträume

Heidelbeeren, Johannisbeeren (Ribisel) und Stachelbeeren

Erst in den letzten Jahren ist die Heidelbeere so richtig zur Genussfrucht geworden. Im Supermarkt gibt es diese Kulturheidelbeere schon lange, sie ist aber oft geschmacklos, weil sie zu früh, also unreif, geerntet wurde. Belässt man die Früchte aber bis zur tatsächlichen Reife am Strauch, dann schmeckt sie fantastisch. Eine sehr gute Sorte ist „Blue Crop“, sie blüht nicht zu früh und die Ernte setzt rasch ein. Einzige Vorliebe dieser Pflanze: eine saure, also kalkfreie Erde. Hier darf nicht mit normaler Blumenerde gepflanzt werden, die Sträucher würden gelbe Blätter bekommen und dahinkümmern (Topfgröße: 60 cm für 2 Pflanzen, dann ist die Befruchtung besser). Rhododendronerde oder Lauberdekompost (Walderde) sind ideal. Ganz wichtig jedes Jahr mit organischem Rhododendrondünger versorgen.

Ribisel

Ribisel

Kleine Gehölze lassen sich ebenfalls im Topf kultivieren: Johannisbeeren (Ribisel) sind nicht nur dekorativ als Stauch, sie liefern auch köstliche Früchte. Keinen zu kleinen Topf wählen (ca. 50cm Durchmesser) und die Pflanze um gut zehn Zentimeter tiefer setzen, wie sie im Kauftopf stand. Damit ist garantiert, dass sie sich immer von unten verjüngt. Mit Hornspänen düngen und nach einigen Jahren die ganz alten Triebe bodeneben herausschneiden. Beste Sorte: „Jonkher van Tews“. Johannisbeer-Stämmchen sehen im Topf ganz entzückend aus, man muss allerdings in strengen Wintern mit Ausfällen rechnen. Gleiches gilt bei den Stachelbeeren. So praktisch die Hochstämmchen sind, sie sind empfindlicher. Allerdings ist bei diesen Beeren besonders auf die neuen, mehltauresistenten Sorten zu achten. Beim Schnitt immer die inneren Äste entfernen, damit Licht und Luft an die Früchte kommt. „Crispa flavia“ ist so eine rotfruchtige, besonders robuste Sorte.