Mehr als 100 Mal war ich in den letzten 35 Jahren schon in England. Vor wenigen Tagen – zur Vorbereitung der nächstjährigen Gartenreise – wiederum. Diesmal stand die Gegend rund um die Stadt Portsmouth am Programm. Gemeinsam mit einem Freund erkundete ich die Gärten. So wie hier bei uns und eigentlich überall auf der Welt waren die Gartenbesitzerinnen und -besitzer wieder voller Gastfreundschaft. Auch dort, wo wir unangemeldet anläuteten.
Die vermeintlichen Bibelprediger
Die lustigste Situation dabei passierte auf der Isle of Wight: ein älteres Ehepaar, das weder über das Mobiltelefon noch über E-Mail erreichbar war, stand erstaunt vor uns beiden, als wir an die Haustür klopften. Zuerst ein „Was wollen Sie?“, dann ein kurzes Schließen der Tür, um den Hund zu beruhigen und schließlich die detailliertere Frage nach unseren Wünschen. Als ich schließlich die Story vom TV-Gärtner und der Erkundungstour für die kommende Gartenreise erzählte, war das Eis gebrochen und wir spazierten gemeinsam durch den außergewöhnlichen Garten, gestanden uns unsere (suchtartige) Gartenleidenschaft ein und dann kam das Geständnis: „Wir dachten ihr seid Bibelprediger und wolltet uns bekehren!“ „Bibel“ stimmt übrigens, aber bei diesen Reisen gibt es eine Bibel: das sogenannt „Yellow Book“ – das gelbe Buch jener Vereinigung, die seit über 100 Jahren die offenen Gartentüren organisiert.
Wie die Briten sagen – die „Bibel der Garten-Voyeure“. So zogen wir mit dem gelben Buch in der Hand weiter und besuchten in neun Tagen mehr als 41 Gärten – die Touren 2026 sind ein Halleluja für alle Gartenfans.
Laufend informiert sein?
Folge auch meinem whatsapp-Kanal!