Sie sind seit Jahrzehnten der gefragte Winter-Vitaminspender: die Kiwis. Oftmals kommen sie von weit her. Doch Kiwis lassen sich auch bei uns im Garten ziehen. Jetzt ist die Ernte voll im Gang.

Wer an Kiwi denkt, der denkt an Neuseeland, denn von dort kamen lange Zeit all diese Früchte zu uns. Ursprünglich wuchs die Pflanze aber in China. Viele neue Sorten machen aber auch eine Kultur bei uns mittlerweile problemlos möglich, wobei es drei große unterschiedliche Sorten gibt: Die großen braun behaarten Kiwis mit grünem Fruchfleisch (Actinidia deliciosa), dann die glattschaligen, gelbfleischigen (Actinidia  chinensis) und die Minikiwis (Actinidia arguta).

Hier meine Tipps, damit Ihr Garten zum Kiwiparadies wird:

  1. Standort und Boden

Eine sonnige geschützte Hauswand mit einem stabilen Spalier ist ideal. Der Boden sollte nährstoffreich, aber nicht zu kalkhaltig sein. Kompost, torffreie Rhododendronerde und vor allem ältere Pflanzen jährlich mit organischem Rhododendron-Dünger versorgen. Gerade in den ersten Jahren gut feucht halten.

  1. Sorten und Partner

Bei den meisten großfruchtigen Sorten benötigt man eine männliche und eine weibliche Pflanze, wobei eine männliche auch mehrere weibliche Kiwis mit Pollen versorgt. Die Unterscheidung zwischen Männchen und Weibchen erfolgt am besten über die Blüten. Sind sehr viele Staubgefäße zu sehen, dann ist es die männliche Pflanze, sind nur wenige und ein Griffel, ist es die weibliche Sorte. Auch an den Blättern erkennt man es – allerdings nicht ganz so leicht. Mit rosa Blattstängel ist es (meist) eine weibliche Pflanze, mit grünem eher eine männliche. Besonders problemlos wächst die Minikiwi (auch Bayernkiwi genannt). Ihre stachelbeergroßen Früchte werden ab Anfang Oktober geerntet und sind nicht lagerfähig. Bei beiden Sorten gibt es selbstfruchtende, aber der Ertrag ist mit zwei Pflanzen besser.

Die großen Kiwis reifen erst im Haus nach und können im kühlen Keller mehrere Wochen aufbewahrt werden. Die beste „beharrte“ Kiwi ist „Hayward“ – die passende männliche Pflanze dazu ist „Tomuri“. Bei den Bayern Kiwis ist die Sorte „Super Jumbo“ extrem wüchsig und die männliche Sorte dazu „Prince Jumbo“.

  1. Schützen und Schneiden

Gerade in den ersten Jahren sind die Kiwis frostgefährdet, später nicht mehr. Daher nur im Frühling setzen und in zunächst mit Schafwollmatten einpacken. Geschnitten wird zu Beginn eher wenig, später werden die ganz langen Triebe im August um ein Drittel eingekürzt. Im Jänner/Februar nochmals nachschneiden. Ähnlich dem Weinschnitt auf zwei bis fünf Augen.

Goldkiwi - enthält weniger Säure

Goldkiwi – enthält weniger Säure