Wohin man blickt und wohin man seine Nase hält: Der Lavendel ist nun in vielen Gärten und Parks die dominierende Pflanze, oft gepflanzt zu den Rosen, obwohl er bodentechnisch gar nicht zu den Königinnen passt. Dennoch steht dem Traum von den blühenden Feldern in der Provence, dem intensiven Duft und den Hunderten summenden Bienen auch im eigenen Garten nichts im Wege.

Lavendel

Haus mit Lavendel-Beet

Hier einige Tipps, damit nichts schiefgeht:

  • Hier fühlt er sich wohl!
    Lavendel benötigt einen vollsonnigen Standort. Halbschattige Plätze führen zu unschönem Längenwachstum. Im Schatten (auch von anderen großen Stauden) überlebt der Lavendel nicht lange.
  • Der passende Boden!
    Lavandula angustifoliaist bei uns absolut frosthart, wenn man eher trockene, kiesige, ja sogar steinige Standorte wählt. Ideal ist es, wenn man in das größere Pflanzloch Steine, Splitt und Tonscherben füllt. Algenkalk beim Pflanzen untermischen und jährlich ein wenig nachstreuen und oberflächlich einarbeiten. Bei neu gekauften Pflanzen im Frühjahr den Wurzelballen beim Setzen aufreißen. Wer jetzt pflanzt, sollte das aber nicht machen – die Pflanze ist voll im Wachstum und würde die Blüten rasch hängen lassen.
  • Mulch ja – aber keine Rinde!
    Lavendel mag keine sauren Böden. Daher gedeiht er am besten, wenn man ihn gar nicht oder mit mineralischen Stoffen – wie zum Beispiel Kalksplitt – mulcht. In die Erde Eierschalen einarbeiten. Im Frühjahr mit Gartenkalk („Vitalkalk“) versorgen.
  • Keine Staunässe!
    Die Erde sollte immer nur leicht feucht gehalten werden und darf durchaus auch einmal komplett austrocknen. Kurzzeitig richtet aber auch stark erhöhte Feuchtigkeit keinen Schaden an. Winterstaunässe ist für den Lavendel aber tödlich. Mit dem Düngen kann man bei dieser Pflanze zurückhaltend sein.
  • Nicht jeder Lavendel ist gut!
    Es sind unzählige Lavendelarten bekannt, von denen in Mitteleuropa wegen seiner Frostresistenz aber nur Lavandula angustifoliaverbreitet ist. Andere Arten wie z. B. Lavandula latifoliaoder Lavandula stoechassind nur in wärmeren Gebieten zu finden. „Hidcote Blue“ gilt als die robusteste Sorte, hat das dunkelste Blau und wächst sehr kompakt. Beim Kauf aufpassen: Nur Pflanzen kaufen, die durch Stecklinge vermehrt wurden.
  • Wichtig: Gleich nach der Blüte schneiden!
    Lavendel sollte man nach der Blüte stark zurückschneiden und zwar so weit, dass noch ein paar grüne Blätter vorhanden sind. Momentan schaut das Minigehölz zwar mitgenommen aus, es treibt aber rasch aus und bildet einen dichten, buschigen Wuchs.
  • Lavendel selbst vermehren!
    Am einfachsten geht das über Stecklinge, die außerordentlich gut wurzeln: Einfach einen halb verholzten Zweig abschneiden, die untersten Blätter und eventuell die Blüten entfernen und in die Erde stecken. Nach wenigen Wochen gibt es bereits Wurzeln, und im kommenden Jahr ist daraus schon wieder eine stattliche neue Pflanze geworden.
Lavendel

Lavendel

Lavendel und Rosen

 Ein Grundprinzip in der naturgemäßen Gestaltung eines Gartens ist die Mischkultur. Auch wer sonst davon wenig hält, die Kombination von Rosen und Lavendel ist allgegenwärtig. Dem Lavendel werden viele positive Eigenschaften zugesprochen. So erreicht man etwa eine Abwehr der Schädlinge, wie zum Beispiel Blattläuse und Zikaden. Von den Standortwünschen passen diese beiden Pflanzen aber eigentlich nicht zusammen, daher sollte man den Lavendel leicht erhöht setzen und das Pflanzloch mit durchlässigem Material auffüllen. Rosen wollen nämlich einen lehmigen Boden, Lavendel einen kiesigen.

Der schönste Lavendel

Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden, aber ein Lavendel hat sich bei uns als Favorit herausgestellt: „Hidcote Blue“. Diese Sorte hat das dunkelste Blau, wächst sehr kompakt und ist äußerst robust. Allerdings heißt es beim Einkauf aufpassen. Da dieser Lavendel in solchen Mengen benötigt wird, kommen oft durch Saatgut vermehrte Pflanzen in den Handel. Diese haben allerdings nur noch zum Teil die guten Wuchseigenschaften des echten „Hidcote Blue“. Daher sollte man unbedingt Pflanzen kaufen, die durch Stecklinge vermehrt sind.