Es gibt eine Leidenschaft meiner Frau, die ich ganz und gar nicht mit ihr teile: das Tanzen. So kam es aber zuletzt, dass ein lieber Nachbar ganz leise anklopfte und fragte, ob es nicht möglich wäre, mit seinen Tanzsportfreunden aus der Gemeinde zum Abschluss des heurigen Jahres einen kurzen Gartenbesuch bei uns zu unternehmen.

Eigentlich öffnen wir die Gartentüren nicht mehr (haben das 25 Jahre lang mit rund 20.000 Besuchern gemacht) aber es gibt Ausnahmen. Als ich meine Frau fragte, ob die Tänzerinnen und Tänzer kommen dürfen, gab es sofort ein klares Ja.

Tanzmusik im Rosenduft

Und so war es natürlich fast aufgelegt, dass nach dem Rundgang, der von Rosenduft und Blütenfülle begleitet war, die Tanzmusik eingeschaltet wurde. Ein Cha-Cha-Cha…

Und schon war ein Tänzer zur Stelle, der meine Frau zum Tanz aufforderte. Am Kopfsteinpflaster des Toscana-Gartens wurde das Tanzbein geschwungen. Ich blieb standfest und beantwortet inzwischen die Gartenfragen und ließ mich trotz mehrmaliger Versuche nicht überreden, im kommenden Herbst in den Kurs einzusteigen. Auch wenn mir der Tanzlehrer eindringlich erklärte, dass genau die Männer, die beim Kurs zunächst mehr oder weniger nicht freiwillig kamen, zu den begeistertsten Tänzern wurden.

Genau das versuchte ich jenen Clubmitgliedern zu erklären, die den Garten genießen, aber nicht wirklich begeisterte Gartlerinnen oder Gartler sind. Mit jeder Pflanze, die man setzt, wächst die Begeisterung. Angeblich eben auch mit jeder Melodie, die man hört, kommt die Tanzlust auf. Ich bleib vorerst beim Garteln…