Jeder kennt ihn – den sogenannten Carpenter-Effekt: Menschen ahmen im Unterbewusstsein gewisse Verhaltensweisen nach – am bekanntesten das Gähnen. Der Psychologe William Benjamin Carpenter hat dieses Phänomen (das eben nichts mit dem Tischler –„Carpenter“ zu tun hat) schon im 19. Jahrhundert beschrieben.
Kaum ist der erste Rasenmäher fertig, startet der zweite…
Ich allerdings glaube, dass es auch den „Gardener“-Effekt gibt. Kaum zeigt sich die Sonne und der Garten lädt ein zum Genießen, startet irgendwo ein Rasenmäher. Das Phänomen dabei: Kaum ist der Erste (oder natürlich auch die Erste) fertig, startet Nachbar Nummer 2. Und so geht es reihum, bis man schließlich selbst ein schlechtes Gewissen bekommt und den Rasenmäher anwirft. Ähnlich ist es auch beim Kehren: Hört man plötzlich einen Besen, der über die Steinplatten wischt, gibt’s schon die Überlegung: Sollte ich nicht auch kehren…
Und die Liste lässt sich ziemlich lange fortsetzen: Heckenschneiden, Rasendüngen oder im Gemüsegarten zu pflanzen. Letzteres ist übrigens auch dieses Jahr wieder ein gutes Geschäft für Gartencenter und Baumärkte gewesen. Schon ab März (das war’s ein paar Tage fast sommerlich) wurden die ersten Gurken gepflanzt (weil‘s die Nachbarn auch machen). Im April dann nochmals und endgültig wuchsen sie dann ab Ende Mai.
Ein weitverbreitetes Phänomen
Der „Gardener“-Effekt ist also ein weitverbreitetes Phänomen. Manchmal allerdings auch zum Gähnen, wenn man sieht, wie früh Arbeiten erledigt werden. Aber da wären wir halt dann schon wieder beim Mister Carpenter.