Im Laufe der Jahre hat sich meine Citrus-Sammlung ziemlich vergrößert. Den Anfang machte vor mehr als 35 Jahren ein Orangenbaum, den ich in der Toskana gekauft habe. Damals war von EU und dem freien Warenverkehr keine Spur, und so mussten wir das Bäumen im Kleiderkasten eines Wohnmobils nach Hause schmuggeln. Heute ist das Gott sei Dank anders. Einige Pflanzenerinnerungen kommen immer mit Nachhause. Oft sind es Samen oder der eine oder andere Steckling, den ich mir aber nie einfach mitnehme, sondern immer „erbettle“. Auch wenn es heißt, dass die „gestibizten“ Pflänzchen besonders gut wachsen. Ich mach das nicht, weil ich es auch in meinem Garten nicht leiden kann. Jeder, der fragt, bekommt, wenn es irgendwie möglich ist, seine Wünsche erfüllt. Besonders gerne erinnere ich mich da an den berühmten Rothschild-Garten in Nizza, wo ich eine der Gärtnerinnen um einen Steckling eines Kreuzkrautes bat. Seither steht die mittlerweile auf stattliche Größe angewachsene Kübelpflanze mit den samtigen Blättern (Senicio grandifolius) bei mir. Im Winter im Gewächshaus – wo sie im Februar blüht, später dann im Garten.

Viele andere Pflanzen sind so zu einem lebendigen Urlaubserinnerungsalbum geworden. Sogar ein „Ohrwaschlkaktus“, den ich in Südafrika im wohl eindrucksvollsten Garten, den „Babylonstoren“ bekommen habe, wächst im Glashaus. Mit jedem neuen „Ohr“ erinnere ich mich an diesen riesigen Biogarten mit der Kaktusplantage und träume von den köstlichen Kakteen-Früchten – die gibt’s bei uns aber leider nicht.