Es gibt sie seit Millionen von Jahren, aber gerade in den letzten Jahren bekommen Vulkangesteine eine zunehmende Bedeutung im Gartenbau. Einerseits, weil im Pflanzenschutz die Chemie verbannt und auf Biomittel gesetzt wird, andererseits, weil Erden immer weniger Torf enthalten (dürfen) und Stoffe gesucht werden, die Wasser speichern und den Boden locker halten. Hier die Vulkangesteine, die Pflanzen Kraft geben:
Lava
Seit langer Zeit ist Lava in vielen Spezialerden ein wesentlicher Bestandteil. Bei Kakteen-, bei Orchideen- oder auch bei Bonsaierden gehört dieses extrem poröse Gestein schon seit langem zu einem wichtigen Bestandteil. Es hält das Substrat locker, speichert Wasser, ohne dass es zu Staunässe kommt. Oft wird Lava aber auch als Mulchmaterial in mediterranen Beeten oder bei Töpfen als Dekoration und Schutz vor Verdunstung aufgebracht.
Bims
Bims ist noch leichter als Lava und die wasserspeichernden Eigenschaften sind noch besser. Daher findet man dieses Vulkangestein zunehmend in den Geschäften. So wie Lava wird es meist im Tagbau abgebaut – ist also ohne Chemie und mit wenig Energie verfügbar. In Europa sind die bekanntesten Bergbaubetriebe, die Bims abbauen in der Eifel und auf Sizilien. Angeboten wird Bims in unterschiedlichen Größen, von sand- über kiesförmig bis hin zu größeren Steinen, die auch als Dekoration in Terrarien oder Aquarien eingesetzt werden.
Tuff
Tuffgestein wird häufig als Baumaterial im Garten (aber nicht nur dort) eingesetzt. Es kann leicht bearbeitet werden, ist aber nicht frostfest, so dass man es häufig in mediterranen Gärten verwendet, wo es keinen Winter gibt. Als Beimischung in Erden findet man es häufig in Kakteensubstraten.
Zeolith
Seit vielen Jahren wird Zeolith in der Medizin verwendet, zunehmend bekommt es in der Landwirtschaft und im Gartenbau eine große Bedeutung, denn die Eigenschaften dieses Vulkangesteins sind außerordentlich: Es kann enorme Mengen an Wasser und Nährstoffen aufnehmen und die Pflanzenwurzeln holen sie sich aus dem Gestein. Die Speicherkraft ist deshalb so gewaltig, weil die Kristallstruktur unfassbar groß ist. Ein Gramm Zeolith hat eine innere Oberfläche von 400 Quadratmetern (!!!). Als feines Pulver kommt es zum Kompost, was Nährstoff speichert, und Geruch bindet. In gröberer Struktur direkt in die Erde.
Chabasit
Auf der Suche nach Ersatz für umweltfreundliche Pflanzenschutzmittel, kam man auf dieses Vulkangestein (ein Zeolith). Fein vermahlen mischt man es mit Wasser und sprüht es über die Blätter. Die Pflanzen werden (rein mechanisch und ohne Chemie) vor Hitzeschäden und Pilzkrankheiten zum Beispiel der Kraut- und Braunfäule bei Tomaten oder dem Mehltau geschützt. Besonders gute Abwehreigenschaften weist Chabasit aber auch gegen Schädlinge auf – Blattläuse, Wanzen, Weiße Fliegen etc. vertragen die winzigen, aber sehr scharfen Kristalle nicht und wandern ab.