Sie verstecken sich das ganze Jahr, um im Frühling wie bunte Osternester in Wiesen, Beeten oder in der freien Natur aufzutauchen: die Veilchen, Schlüsselblumen, Buschwindröschen oder der Lerchensporn. Sie wollen nur eines – in Ruhe gelassen werden. Hier die zartesten Blüher für den Frühlingsgarten:

  1. Veilchen

Das Duftveilchen (Viola odorata) gehört wohl zu den begehrtesten Frühlingsboten. Meist mit blau-violetten Blüten, aber auch in rot, gelb, weiß mit gefüllten Blüten und unterschiedlichen Farbvariationen. Veilchen lieben den Gehölzrand, verstecken sich ein wenig im Laub und gedeihen im humosen Boden. Halbschatten ist ideal und keine Temperaturen jenseits der 15 Grad, da ist es schnell mit der Blüte vorbei. Vermehren tut sich das kleine duftende Blümchen mit Samen, an denen sich ein Zuckeranhängsel befindet. So finden die Ameisen daran Gefallen und verschleppen die Saat im ganzen Garten.

  1. Schlüsselblumen

Bei diesem Primelgewächs gibt’s gleich mehrere Arten, die uns im zeitigen Frühjahr mit den Blüten erfreuen. Primula elatior, die Himmelschlüssel mit hellgelben Blüten, die Echte Schlüsselblume – Primula veris – mit den goldgelben Blüten und die Stängellose Primel – Primula acaulis – die manche Wiesen mit einem Blütenteppich überzieht. Alle lieben einen eher feuchteren, humosen Boden, wo sie gerne ungestört bleiben und sich dann willig ausbreiten. Ihr Duft ist ganz zart.

  1. Buschwindröschen

Wer jetzt durch Laubwälder spaziert, wird ein weißes Blütenmeer finden, denn dort, wo sich das Buschwindröschen (Anemone nemorosa) wohlfühlt, breitet es sich aus. Auch im Garten unter Laubhecken oder Laubbäumen wächst es in humosen Böden. Die Pflanze hat kleine Rhizome (wie eine Zwiebelblume), aus denen sie austreibt, wenn noch Licht durch die Baumkronen kommt und im Frühsommer schon wieder verschwindet. Oft schwer zum Ansiedeln, am besten zur Blütezeit in Spezialgärtnereien im Topf kaufen und ganz vorsichtig pflanzen. Niemals den Boden bearbeiten.

  1. Lerchensporn

Genauer ist hier der Hohle Lerchensporn (Corydalis cava) gemeint, ein Knollengewächs, das in den Wäldern mit weißen und rosa, manchmal auch blauen Blüten auftaucht. Damit er sich wohlfühlt, muss der Boden feucht sein. Genauso schnell, wie er erscheint, verschwindet er auch wieder und nur die Knolle übersommert.

  1. Vergissmeinnicht

Die blauen Blumen (Myosotis sylvatica) lieben einen feuchten, eher kalkarmen Boden. Das wahrscheinlich außergewöhnliche und vielen unbekannt: das Vergissmeinnicht hat die kleinsten Samen, die nur 7000stel Millimeter groß werden. Wer sie aussät, muss darauf achten, dass der Same nicht mit Erde bedeckt wird – er ist ein Lichtkeimer!

  1. Leberblümchen

Die meist blauen Blüten gehören zu den ersten im Laubwald. Durch Züchtungen und Mutationen sind auch weiße, rote und viele andere Blütenformen zu finden. Hepatica nobilis wächst wie alle der Frühlingsblüher im Laubwald. Auch diese kleinen Juwelen vermehren sich durch Samen mit einem Zuckeranhängsel. Als Standort mag das Leberblümchen einen humosen Boden unter Laubgehölzen, wie Hainbuche, Haselnuss oder einem Jasmin.

Osterdeko mit kleinen wilden Blüten

Osterdeko mit kleinen wilden Blüten