Die Chelsea Flower Show habe ich dieses Jahr bereits das 24. Mal in Folge besucht und konnte damit miterleben, wie sehr sich das Gärtnern verändert hat. War es bei meiner ersten Reise eine eher verstaubte Gartenschau mit einem Zelt, das mehr an die Seefahrertradition der Briten, denn an Garten erinnerte und Schaugärten die tatsächlich damals noch von adrett gekleideten Damen und Herren mit Hut bewundert wurden, so ist es heute eine Art Volksfest – allerdings der Luxusklasse.

Damals hatte die Königliche Gartenbaugesellschaft tatsächlich Sorge, ob die Schau noch weiterbestehen kann und der Garten nicht von der Elektronik überrannt wird. Heute ist das ganz anders. Immer konsequenter werden die Regelungen was den Kartenverkauf betrifft – für nächstes Jahr sind bereits jetzt Maximalkontingente fixiert worden. Denn trotz der hohen Eintrittspreise von 80 Euro und mehr, ist die Schau total ausverkauft.

So sehr ich dem ersten Besuch damals entgegenfieberte, es hat sich daran kaum etwas geändert. Ich kenne zwar mittlerweile viele Aussteller und kann mich wie daheim orientieren, doch das „fever“ ist noch immer zu spüren. Bei den ersten Reisen kam ich noch als „Ausländer“, mit dem EU-Beitritt Österreichs wurde alles viel einfacher. Trotz Passkontrolle, waren wir Teil eines gemeinsamen Europas in dem Großbritannien als das Gartenland schlechthin dasteht. Und daran wird sich hoffentlich nach dem 23. Juni, dem Tag der britischen EU-Volksabstimmung, nichts ändern. Sie würden uns wirklich fehlen – und wir ihnen auch, wie mir viele (hoffentlich eine Mehrheit!) versicherten.