Ob beim Einkaufen in einer Gärtnerei, beim Spaziergang durch eine Gartenschau oder auch bloß „im Vorbeigehen“ auf der Straße. Ich werde immer und überall mit Fragen überhäuft. Gerade in den letzten Tagen sind einige besonders interessante Probleme aufgetaucht, die man aber ganz gut lösen kann. Hier die Sommersorgen der Gärtnerinnen und Gärtner im Sommer 2015.

1. Rosen verlieren das Laub

Hier sind Sternrußtau und Rosenrost am Werk. Sofort die kranken Blätter entfernen, die Pflanzen kräftig zurückschneiden, flüssig mit Biodünger versorgen und mehrmals mit Schachtelhalm-Extrakt (Tee) spritzen. Für luftigen Standort sorgen. Mein Tipp: Laub beim Gießen nie nass machen.

2. Surfinien bekommen Mehltau

Meist taucht das Problem ab Mitte August auf – dann sind die Vorratsdünger in der Erde komplett erschöpft und die Pflanze hat einen Nährstoffmangel. Das macht sie anfällig für Krankheiten – daher rechtzeitig flüssig düngen. Mein Tipp: Dünger schwach dosiert bei jedem zweiten Mal gießen.

3. Brombeeren und Himbeeren beginnen zu faulen

Kein Pilz, keine falsche Sorte – es ist ein leider extrem auftretender neuer Schädling: die Kirschessigfliege. Derzeit nur mit selbstgebauten Fallen zu bekämpfen. Diese Flaschen zu etwa 1/3 mit Apfelessig, etwas Rotwein und ein paar Tropfen Spülmittel sowie etwas Wasser füllen. Im oberen Teil mehrere kleine (ca. 3 mm) Löcher bohren (mit heißem Nagel z.B.). Die Fliege „fliegt“ auf den Duft und kommt aus der Falle nicht mehr heraus. Mein Tipp: Plastikflaschen mindestens alle 50 cm aufhängen und alle 2 Wochen den Inhalt erneuern.

4. Teich ist voller Algen

Da kann es mehrere Ursache geben – meist sind zu wenig Wasserpflanzen gesetzt worden, Oberflächenwasser wird bei starken Regenfällen eingeschwemmt oder eine Pumpe (die ganz am Boden des Teiches steht) pumpt das nährstoffreiche (schwere) Wasser immer nach oben. Sofort helfen das Abfischen und die Zugabe von Mikroorganismen. Mein Tipp: Oberflächenwasser sanieren und die Pumpe anders platzieren.

5. In den Pflasterritzen wächst massenhaft Unkraut

Auszupfen ist mühevoll. Ich verwende die Methode des Abflämmens. Es reicht, wenn die unerwünschten Pflanzen für 2 bis 3 Sekunden erhitzt werden. Sie sterben danach ab. Bei viel Regen kommt freilich nach einigen Wochen Nachwuchs. Mein Tipp: Nicht die kleinen Spezial-Unkraut-Flämmgeräte nehmen, sondern die Profigeräte (die der Dachdecker zum Dachpappe verlegen verwendet).

6. Frauenmantel sieht „zerzaust“ aus

Nicht nur der Frauenmantel sieht nach der Blüte ziemlich mitgenommen aus, auch Katzenminze und Lavendel werden nun kräftig geschnitten. Am besten vorm Urlaub, denn nach wenigen Tagen treiben die Pflanzen wieder aus und bei der Rückkehr gibt es kompakte Pflanzen mit neuem Laub, die Katzenminze setzt sogar noch einmal Blüten an. Mein Tipp: Alten Lavendel, der jahrelang nicht geschnitten wurde, nun durch Stecklinge vermehren. Später die verholzten Stöcke entfernen.

7. Kürbisse bekommen nur „Wasserblüten“

Ob Kürbis, Zucchini oder Gurken. Diese Gemüse sind extrem wärmebefürftig und haben zu Beginn des Juni stark gelitten. Mit der Wärme kommen dann neben den männlichen (Wasser-) Blüten auch die weiblichen mit den Früchten. Mein Tipp: Im kommenden Jahr zu Beginn die ersten Fruchtansätze entfernen, damit hat die Pflanze mehr Kraft zum Wurzel bilden.

8. Maulwurfsgrille frisst das gesamte Gemüse

Eine alte Geschichte, die ganz falsch ist. Die Werren fressen – und das hat mir eine Leserin „gelehrt“ – keine Pflanzen, sondern sie leben nur von Engerlingen und Käfern. Die Pflanzen beißt sie bloß ab, weil unmittelbar darunter die Nester (mit mehreren hundert Eiern!) liegen und von der Sonnenwärme ausgebrütet werden sollen. Mein Tipp. Wo das Unheil passiert ist, sofort nachgraben und die Nester entfernen. Außerdem mit Nematoden gießen (www.biohelp.at).

9. Im Mulch wachsen überall Schwammerl

Das ist nicht Besorgnis erregend, denn wenn Holz verrottet, dann sind die Pilze zur Stelle. Sie findet man oft auch in Rasenflächen, wo einige Zeit zuvor Bäume umgeschnitten wurden und nun die Wurzeln verrotten. Mein Tipp: Im Rasen mit Stickstoff (Hornmehl)düngen, das beschleunigt die Verrottung.

10. Neuer Balkon und alle Blumen werden kaputt

Viele der Holzlasuren enthalten Pilzbekämpfungsmittel, die bei starkem Sonnenschein in den ersten Wochen ausdunsten. Diese Substanzen schädigen die Pflanzen zum Teil so sehr, dass die Balkonblumen komplett vernichtet werden. Mein Tipp: Holzlasuren auf Naturölbasis verwenden. Sind genau so wirkungsvoll und ungefährlich.