Der wohl mildeste September seit Beginn der Wetteraufzeichnungen bringt vieles in der Natur und im Garten durcheinander. Allerdings nicht zum ersten Mal… Hier einige der außergewöhnlichsten Beobachtungen:

  • Weniger Regen und Nebel

Regional zwar sehr unterschiedlich, aber generell nimmt die Regenmenge ab – oder kommt dann eben örtlich im Übermaß, auch im Herbst. Deutlich weniger wird in vielen Gegenden der Nebel. Damit steigt die Sonnenscheindauer enorm an, wie auch in der September-Bilanz der Meteorologen zu sehen ist. Nebeneffekt: viele Heizungen, die sonst schon laufen, sind noch auf Sommerbetrieb und Photovoltaik und Solaranlage laufen auf Hochtouren.

  • Blühende Obstbäume

Ein Phänomen, das auch nicht ganz neu ist, aber immer häufiger beobachtet wird: Obstbäume und viele Ziergehölze beginnen plötzlich zu blühen. Zu einem Zeitpunkt, wo normalerweise das Laub fällt. Das ist eine Auswirkung von Hitze und Trockenheit, die es dieses Jahr (abgesehen vom Süden Österreichs) gegeben hat. Wenn die Pflanzen im Sommer viel Laub verlieren und es plötzlich kühler und etwas feuchter wird, beginnt wieder das Wachstum und damit die Blütenbildung. Ein ungeheurer Stress, der bei einem frühen Frost, dann große Schäden verursacht.

Apfelbaumblüte

Apfelbaumblüte

  • Später Laubfall

War normalerweise Ende Oktober der Großteil des Laubes verfärbt und abgefallen, so dauert es nun bis in den November hinein. Das zeigt auch der sogenannte Phänologische Kalender, der sich nach bestimmten Ereignissen in der Natur orientiert.

  • Üppige Rosen-Nachblüte

War die erste Rosenblüte durch den relativ feuchten Mai besonders üppig, so fiel die normalerweise zweite Blütenwelle sehr dürftig aus. Dafür starteten viele Rosen im September noch einmal durch und plötzlich waren auch bei den nur einmal blühenden historischen Rosen und Wildrosen Blüten und Hagebutten an einem Strauch.

  • Kräftiges Wachstum

Das kräftige Wachstum von Rasen, Stauden und Balkonblumen hat man schon immer im September mit den kühleren Temperaturen beobachtet. Oft aber nur für einige wenige Tage, ehe die Pilzkrankheiten die Balkonblumen dahinrafften. Heuer scheint der Balkon-Sommer aber nicht zu Ende zu gehen.

Plo mit Balkonblumen

Plo mit Balkonblumen

  • Gemüseernte geht nicht zu Ende

Genauso ist es im Gemüsegarten. So üppig, wie dieses Jahr wächst es im Oktober sonst nicht mehr. Selbst viele Gärtnerinnen und Gärtner berichten von einer Tomaten-Ernte, die noch nicht zu Ende ist. Salate, aber auch Bohnen gedeihen prächtig. Kräuter wachsen üppig, Rosmarin wird zu großen Sträuchern.

  • Vögel beginnen zu singen

Und die milden Temperaturen haben auch Auswirkungen aufs Tierleben. Viele Naturbeobachter berichten von Vogelgesang. Zugvögel, die noch nicht abreisen und es gibt nach wie vor viele Zecken.