Es gibt Probleme im Garten, die sind seit Jahrzehnten das beherrschende Thema: Schnecken, Blattläuse und vor allem Wühlmäuse und Engerlinge. Gegen letztere beiden scheint es nun eine Möglichkeit zu geben, sie abzuwehren. Hier stelle ich sie vor.

Fallen, fleißige Kätzchen oder Gitterkörbe – das alles und noch viel mehr wird von den Gärtnerinnen und Gärtnern als Abwehr gegen Wühlmäuse eingesetzt. Die gefräßigen Tierchen sind in manchen Gärten eine wahre Plage und vernichten alles, was ihnen zwischen die Zähne kommt.

Falle gegen Wühlmäuse

Falle gegen Wühlmäuse

Mittel auch für den Endverbraucher

Versuche in Deutschland und Niederösterreich haben schon vor gut zehn Jahren begonnen und gezeigt, dass man durch eine gezielte Bodendüngung und Stärkung eine deutliche Verbesserung erzielen kann. Durch die Gabe von bestimmten Nährstoffen und Spurenelementen werden die Mäuse derart vergrämt, dass sie abwandern. Bisher gab es diese Möglichkeit nur in der Landwirtschaft bei großflächigen Anwendungen. Dort erzielte man tolle Erfolge. So sind Heidelbeeranlagen in der Steiermark nach einem intensiven Befall vollkommen mausfrei, oder Weingärten in Niederösterreich nach nur einer einmaligen Anwendung ohne Befall. „Extrem viele Anfragen haben uns nun ermutigt das Mittel für den Endverbraucher anzubieten“, sagt Reinhard Hölzl von der Firma „Naturrein-Biogarten“ aus Kilb in Niederösterreich.

Wenn die Wühlmaus zuschlägt, bleibt keine Wurzel dran

Wenn die Wühlmaus zuschlägt, bleibt keine Wurzel dran

Ausgangspunkt ist das Stärken der Pflanze, daher ist das System auch im biologischen Gartenbau zugelassen. Einerseits verwendet man Mikronährstoffe, dann Schwefel, der durch die vielen Umweltmaßnahmen kurioser weise zu einem Mangel im Boden führt und Rapsöl, das die Wirkung für einige Wochen aufrechterhält.

Drei Komponenten müssen exakt gemischt werden

Gemischt werden die 3 Komponenten exakt nach Vorschrift und dann wird alles mit einem Sprühgerät auf den Boden ausgebracht. Die Pflanze nimmt einerseits Teile davon auf und – so ergaben die Forschungen – bilden Wurzelausscheidungen, sogenannte Glykosinolate, die eine abwehrende Wirkung auf Mäuse haben. Andererseits ist es der leichte Schwefelgeruch, der in den Boden eindringt und die Mäuse vertreibt.

Das ist in der Packung - Protext M

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Wirkung hält für einige Wochen

Die Wirkung hält einige Wochen an, jedenfalls wird eine Wiederholung erst nach 4 Wochen empfohlen. Ganz ähnlich funktioniert auch die Abwehr von Engerlingen. Allerdings sind hier nach den Versuchen 5 Komponenten notwendig. Sie werden nicht mit einer Sprühflasche, sondern mit der Gießkanne ausgebracht und reichen für 40 Quadratmetern. Gerade im Grünlandbau, wo enorme Flächen an Wiesen von den Larven derart befallen wurden, erzielte man großartige Erfolge. Normalerweise wäre dort nur eine Neuaussaat möglich gewesen. Doch die Behandlung brachte auch hier Erfolg. Innerhalb kürzester Zeit verschwand die große Masse an Engerlingen. Besonders lästig waren in den letzten Jahren übrigens die Engerlinge von Mai- und Junikäfern. Da konnte man in Privatgärten ganze Rasenflächen regelrecht abheben, weil alle Wurzeln abgefressen waren. „Mit dem neuen Mittel, das so, wie das zur Mäuseabwehr im Biolandbau zugelassen ist, wird das verhindert werden“, verspricht Hölzl.

Die beiden Produkte sind zur Zeit online (www.naturrein-bio.at) und bei Bellaflora erhältlich.