Ob das charmante, romantische Bauernröschen oder die hochgewachsene Edelrose, ob die an alte Rosen erinnernden Englischen Rosen oder die in die Bäume wachsenden Ramblerrosen: Die „Königin unter den Blumen“ ist wieder zum absoluten Topstar geworden. Vor allem deshalb, weil viele neue, robuste Züchtungen die Garteliebhaber/-innen verwöhnen – viele Blüten, robustes Wachstum und keine Krankheiten.

Nicht immer beliebt

Rosen waren aber nicht immer so beliebt: In den 1970er- und 80er-Jahren erlebten sie einen Niedergang wegen Frust und Enttäuschung. Kein Duft, viele Krankheiten … Dann aber kam der „Stern“ am Rosenhimmel: David Austin. Er schaffte es mit seinen Züchtungen, den Charme der alten Rosen mit den vielen dicht gefüllten Blütenblättern, dem betörenden Duft und der Robustheit mit der mehrmaligen Blüte der Edelrosen zu kombinieren. „Graham Thomas“ und „Mary Rose“ waren die ersten sogenannten Englischen Rosen. An die 400 sind mittlerweile daraus geworden, etwa 150 – so sagen Expertinnen und Experten – sind auch für unser Klima in Österreich hervorragend geeignet. Die gelbe „Graham Thomas“ und die rosa blühende „Mary Rose“ gehören hier dazu.

Rosen

Auch bei den Rosen ist Romantik gefragt

Gleichzeitig begann aber auch bei den großen Rosenzüchtern in Deutschland und Frankreich das Umdenken: Nicht die große, elegante, aber kaum duftende Blüte an einem Rosenstock mit krankem Laub ist das Zuchtziel Nummer eins, sondern die Gesundheit der Rose und der Duft. Eine Marke, die in den letzten Jahren zum Symbol für die „innere Qualität“ einer Rose geworden ist, ist die „ADR-Prüfung“, die „Allgemeine Deutsche Rosenprüfung“. In Österreich beteiligt sich nur das Rosarium Baden mit gleichlautenden Kriterien („Österreichische Rosenprüfung – ÖRP“). Für viele ist das der TÜV der Rosen.

Rosen im Palazzo Malipiero Barnabo in Venedig

Rosen im Palazzo Malipiero Barnabo in Venedig

In elf Rosengärten in Deutschland werden die Rosen drei Jahre lang auf Herz und Nieren, oder besser auf Blüte und Wurzel, geprüft. Schwerpunkt ist die Frage: Wie krankheitsresistent ist die Rose? Erreicht sie am Ende der dreijährigen Testphase eine bestimmte Punkteanzahl, dann gibt es die ADR-Auszeichnung. 172 Rosen haben diese derzeit. Manche verlieren sie auch wieder, weil Rosen im Laufe der Zeit degenerieren und damit nicht mehr die Kriterien erfüllen.

Sieben Schritte zu schönen Rosen

  1. Rosen an die sonnigste, aber eine luftige Stelle des Gartens setzen. Rosen im Topf können auch jetzt – voll blühend – gepflanzt werden.
  2. Lehmige Erde ist für Rosen die beste, Kompost, Sand und Hornspäne einarbeiten. Boden tiefgründig lockern. Spezielle Rosenerde einarbeiten, wenn kein Kompost vorhanden ist.
  3. Niemals Rosen setzen, wo Rosen standen. Mindestens fünf und besser sieben Jahre Pause sollten sein, oder man tauscht die Erde großzügig aus.
  4. Auf die Sorte achten – „ADR“ ist ein Zeichen für „innere Qualität“ – besonders robust sind die sogenannten Bodendeckerrosen.
  5. Schädlinge sanft bekämpfen: Läuse mit Schmierseifenwasser, bei Blattrollwespen Blätter entfernen. Sterben Triebspitzen ab, ist der Triebbohrer aktiv – bis ins gesunde Holz zurückschneiden.
  6. Krankheiten (Rosenrost und Sternrußtau) vorbeugend behandeln: richtig düngen, Blätter mit Schachtelhalmtee oder anderen stärkenden Substanzen übersprühen. Abgefallene Blätter entfernen.
  7. Richtig schneiden: Mehrmals blühende Rosen auf das erste voll entwickelte Blatt mit Außenauge schneiden. Alte Rosen und Wildrosen, die nur einmal blühen, nicht schneiden – die Hagebutten sind die Blüten des Herbstes.
Rosen - in London an vielen Hauswänden zu finden

Rosen – in London an vielen Hauswänden zu finden

Rosen auf Balkonien

Der Traum von duftenden Rosen auf Balkon und Terrasse ist erreichbar – allerdings (und so ehrlich muss man sein) nur für eine gewisse Zeit. Rosen im Topf haben leider ein kurzes Leben, aber zwei bis drei Jahre wachsen und blühen sie problemlos. Je tiefer der Topf ist (nicht je größer der Durchmesser), desto besser geht es der Rose. Besonders schön sind Kletterrosen, kombiniert mit Clematis – den idealen Rosenbegleitern. Extrem robust sind auch alle Bodendeckerrosen („Kleinstrauchrosen“), wie zum Beispiel „The Fairy“ oder „Roter Knirps“.