Ob in Italien, in Griechenland oder in Spanien – die Quitte gehört dort seit jeher zu den typischen Fruchtgehölzen im Garten. Bei uns führt sie aber noch immer ein Exotendasein. Der Hauptgrund: man kann die herrlich gelben Früchte nicht roh essen, aber Blüte, Wuchs und die Verarbeitung in der Küche lohnen es, diesen Baum in den Garten zu holen. Freilich nur dort, wo es erlaubt ist.

Die weißen bis hellrosafarbenen Blüten, die erst knapp vor der Rosenblüte erscheinen, sind deutlich größer als die der Äpfel und Birnen, lassen aber keinen Zweifel aufkommen: auch dieser Baum ist ein Rosengewächs.
Der Baum wächst relativ langsam und wird mit den Jahren zu einem kleinen, breitkronigen Baum mit etwa fünf bis sechs Metern Wuchshöhe und -breite. Erlässt sich aber durch Schnitt auch kompakter halten.
Blätter und Früchte sind von einem dünnen filzartigen Belag überzogen, der sie in heißen Sommern vor dem Austrocknen schützt. Das graufilzige Laub und die großen gelben Früchte vermitteln ein wenig südliche Stimmung und so kann man den Baum auch sehr gut in einen Garten integrieren, bei dem mediterrane Stimmung gefragt ist.

Es gibt zwei große Gruppen: die Apfelquitten und die Birnenquitten, deren Namen sich von der Form der Früchte ableiten: Apfelquitten tragen runde Früchte, Birnenquitten zeigen wie Birnen am Fruchtstiel eine längliche Ausformung. Auch hinsichtlich des Geschmacks unterscheiden sich die beiden Quittentypen. Die Sorten der Apfelquitte gelten als etwas aromatischer, besitzen aber ein recht hartes, eher trockenes Fruchtfleisch. Birnenquitten sind weicher und leichter zu verarbeiten, geschmacklich allerdings etwas langweiliger.

Quitten sind wärmeliebend und frostempfindlicher als Äpfel und Birnen. Pflanzen Sie Ihre Quitte daher an einen sonnigen, etwas geschützten Standort. Der Baum sollte vor allem den kalten, trockenen Ostwinden im Winter nicht schutzlos ausgeliefert sein. Spätfrostlagen sind hingegen kein großes Problem, denn die Blüten öffnen sich erst, wenn die letzten Nachtfröste vorüber sind. An den Boden stellen Quitten kaum Ansprüche. Sie wachsen auf allen sauren bis neutralen, sandigen bis mittelschweren, durchlässigen Böden. Stauende Nässe vertragen Quitten nicht, vorübergehende Trockenheit hingegen macht ihnen nicht viel aus.
Quitten sind äußerst pflegeleicht. Sie brauchen nur bei großer Trockenheit gewässert werden. Als Düngung reicht im Frühjahr eine Kompostgabe. Im Gegensatz zu Äpfeln und Birnen kommen Quitten außerdem mit wenig Schnitt aus. Man sollte darauf achten, dass junge Pflanzen eine gleichmäßige, luftige Krone bilden und deshalb alle zwei bis drei Jahre etwas auslichten. Bei älteren Bäumen außerdem das abgetragene, stark verästelte Fruchtholz verjüngen. Wegen der Frostempfindlichkeit sind Schnittmaßnahmen vor Ende Februar nicht zu empfehlen.
Die einzige ernstzunehmende Krankheit bei der Quitte ist der Feuerbrand, der sich an schwarzbraun verfärbten Triebspitzen mit eingetrockneten Blättern zeigt. Gegen die Bakterieninfektion gibt es derzeit keine zugelassenen Pflanzenschutzmittel. Da Kernobstplantagen massiv von dieser Krankheit bedroht sind, ist sie auch im Hausgarten meldepflichtig und in manchen Bundesländern ist deshalb der Handel mit diesen Gehölzen verboten.