Obst – pflückfrisch aus dem Garten – das ist ein wenig vom Schlaraffenland. Daher gilt: Für einen Obstbaum sollte in jedem Garten Platz sein. Aber nicht nur dort: Auch auf dem Balkon kann man den einen oder anderen Obstbaum ziehen, denn die säulenförmigen, sehr schlank wachsenden Säulenobst-Sorten machen es möglich.

Äpfel

Äpfel

Gepflanzt kann jederzeit werden, wenn der Baum im Topf kultiviert wird. Und so wird’s gemacht: Den Boden gut vorbereiten, Kompost, eventuell etwas Sand einarbeiten. Falls Wühlmäuse im Garten sind, pflanzen Sie den Baum am besten in einen schützenden Gitterkorb. Die Veredelung muss eine Handbreit über der Erde liegen, sonst wächst der Baum nicht.

Äpfel – die besten Sorten für den Hausgarten:

  • Sommeräpfel:
    Klarapfel (anfällig für Obstbaumkrebs), Vista Bella und die neuere Sorte Retina
  • Herbstäpfel:
    Geheimrat Dr. Oldenburg, Spartan (zwar klein, aber besonders schmackhaft)
  • Winteräpfel
    Freiherr v. Berlepsch, Kronprinz Rudolf  (beide sehr widerstandsfähig gegen Krankheiten) und die neueren Sorten Florina, Topaz  (gut lagerfähig) und Rewena.

Apfelsorten sind generell selbststeril, benötigen also eine zweite Sorte zur Befruchtung. Als gute Pollenspender gelten: Alkmene, Berlepsch, Pilot, Pinova, Pirella/Pirol, Piros, Resi, Rewena, Reglindis. Schlechte Pollenspender sind z. B. Jonagold, Bohnapfel, Boskoop, Gravensteiner, Jakob Fischer .

Birnen – saftig und gschmackig

So köstlich frische, saftige Birnen schmecken – die Bäume sind ein wenig wählerisch: Nur in warmen, sonnigen Lagen mit humusreichen, tiefgründigen Böden lohnt sich der Anbau. Bodenvorbereitung ist besonders wichtig: tiefgründiges Lockern, Sand und Kompost einarbeiten.

Empfehlenswert Sorten für den Garten:

Clapps Liebling  (mittelgroße Früchte), Alexander Lucas  (große Früchte), Gellerts Butterbirne  (große stark berostete Birnen), Gräfin von Paris  (flaschenförmige, saftige und gut lagerfähige Früchte), Williams Christbirne  (saftig, würziges Aroma). Birnen benötigen Befruchtungspartner, also einen anderen Birnbaum in der Nähe. Gute Befruchtersorten sind: Frühe von Trévoux, Gellerts Butterbirne, Conférence, Vereinsdechantsbirne, Madame Verté .

Kirschen & Weichseln – ohne Würmer:

Wie heißt es so schön: „Die süßesten Früchte wachsen meist ganz oben!“ Daher empfehle ich, Kirschen und Weichseln nicht als freiwachsende Bäume zu pflanzen, sondern als kleines Spalier. So bleiben sie in einer überschaubaren Größe, können leicht geschnitten und bequem abgeerntet werden – und das schon nach zwei bis drei Jahren.

Kirschen

Kirschen

Empfehlenswerte Kirschensorten

sind z.B. Burlat  (frühreifend), Prinzessinnenkirsche  (mittelreifend), Germersdorfer Riesenkirsche  (mittelreifend) und Hedelfinger Riesenkirsche  (spätreifend).

Die besten Befruchter-Sorten: Die meisten Süßkirschensorten sind selbstunfruchtbar, d.h. sie benötigen Pollen eines anderen Baumes zur Befruchtung. Mehrere Kirschbäume nebeneinander erhöhen den Fruchtansatz am Baum, weil so genügend Befruchtungspartner vorhanden sind.

Die Sorten Hedelfinger  und Büttners Rote Knorpel  sind gegenseitig fruchtbar und sehr gute Pollenspender, z. B. auch für Burlat . Selbstfruchtbare Sorten sind: Starkrimson, Sunburs , Stella  und Lapins . Auch Wildkirschen stellen gute Befruchter sowohl für Süß- als auch Sauerkirschen dar.

Marillen – auslichten und pflegen

Marillen kann man auch in raueren klimatischen Gebieten gut kultivieren, wenn man einige Dinge beachtet:

Pflanzen Sie Marillenbäume, die auf eine Zwetschke veredelt wurden. Nur deren Wurzeln garantieren, auch bei lehmigeren Böden, ein gutes Wachstum. Je schottriger und durchlässiger der Boden ist, desto besser. Geben Sie deshalb bei der Pflanzung Ziegelsplitt und Kies ins Pflanzloch. Pflanzen Sie den Marillenbaum immer an einer Hauswand– am besten an die West- oder Ostseite, denn an der Südseite kommt es zu einem frühen Austrieb, der dann frostgefährdet ist.

Die besten Marillen:

Als beste Sorte gilt nach wie vor die Ungarische Beste . Sie trägt verlässlich jedes Jahr, allerdings blüht sie sehr früh und ist damit frostempfindlich. Bewährt sind auch: Ananas Aprikose , Aprikose von Nacy, Bergeron  und Hargrand . Als immun gegen die Scharkakrankheit gilt die selbstfruchtbare Sorte Kuresia .