In meiner Zeit als Gartenjournalist war ich schon in vielen Wohnungen – große, kleine, solche am Lande, mitten in der Stadt und manche mit wenigen oder keinen Pflanzen und dann wieder solche, die einem Dschungel gleichen.

Bei Letzteren merkt man jedoch schon beim Betreten, dass hier ein ganz anderes Klima herrscht. Nicht nur was die Luft, sondern auch was die Bewohner betrifft. Zu jeder einzelnen Pflanze gibt’s eine Geschichte: Da von einem Freund bekommen, dort einen Ableger ergattert oder es ist ein Mitbringsel vom letzten Tropenurlaub.

Sie freuen sich über den Klimawechsel

Da sind dann die Fensterblätter einmal mit „Original“-Abstammung aus der Karibik mit dabei. Und irgendwie scheinen sie sich über den Klimawechsel zu freuen, freilich Dank der genialen Pflege der Blumenfreunde. Die Pflanze, die da in einer Wiener Wohnung stand, war gut vier Meter hoch und hatte sogar Blüten angesetzt. Die sehen aus wie Maiskolben und duften hervorragend.

So liefern diese grünen Wohnungsbegleiter nicht nur eine einzigartige Dekoration, sondern auch bessere Luft und auch noch den Duft. Manchmal allerdings, so gesteht mir der Tropengärtner in der Stadt, wird’s eng: dann muss er mit der Schere eingreifen und – weil er es nicht lassen kann – werden aus dem einen Fensterblatt gleich wieder zehn weitere. Die Geschenke für die nächsten Besucher sind damit schon vorbereitet.