Woran denkt man, wenn man an Venedig denkt? Nach meiner TV-Reportage nicht mehr bloß an Gondeln, Kaffee und Karneval – Gartenträume sind angesagt! Im Gespräch mit den OÖN/Kleinen Zeitung/Salzburger Nachrichten erzähle ich über meine „grünen“ Erlebnisse in der Lagunenstadt!

Venedig und Gärten – wie kam die Idee zu der TV-Reportage?

Am Anfang war ein Buch, das ich vor einigen Jahren in die Hände bekam. Bei einer Reise nach Amsterdam mit einer deutschen Reiseexpertin, die lange in Venedig gelebt hat, kam dann der endgültige Entschluss. Denn: nur wer gute Kontakte hat, kommt auch in die vielen versteckten Gärten. Immerhin gibt es an die 500 geheime Gärten – von ganz klein, bis zu urwaldähnlichen.

Normalerweise ist ja England das Ziel der Reisen, wie unterscheiden sich die Gärten von Venedig von denen in Großbritannien?

Die Gärten sind völlig anders. Ich war ja zwei Mal in Venedig – beim ersten Mal war es noch zeitig im Jahr und es blühte wenig, beim zweiten Mal zeigte sich dann die italienische Lebensfreude – Orangen, Jasmin, Blauregen und vor allem viele Rosen. Dennoch: die grünen ornamentale Strukturen dominieren. Man muss sich vorstellen dass hier extreme Witterungsverhältnisse herrschen: Wind, Salzwasser von unten und dazu extreme Hitze. Keine idealen Bedingungen für Pflanzenwachstum.

Die Doku dauert etwas mehr als 45 Minuten, wie lange wurde da in Venedig gedreht?

Das Team war insgesamt fünf Tage unterwegs – wirklich von früh bis spät. Und: alles zu Fuß. Da läufst am Tag bis zu 20 km. Alex Limberger mit der Kamera, Robert Neumeyer mit dem Zubehör und Marion Baumgartner als Regisseurin suchten sich die ausgefallendsten Plätze. Was manchmal gar nicht leicht ist – denn im Gewirr der engen Gassen und Kanäle, abseits der Touristenpfade, muss man sich erst einmal zurecht finden.

Man sieht ja nicht nur Gärten, sondern auch ein wenig Rundherum?

Ja, das venezianische Feeling wollte die Regisseurin unbedingt mit einfangen. Und da gehören aber auch so unfassbare Bilder wie das Durchfahren der riesigen Kreuzfahrtschiffe dazu. Im Vordergrund stehen aber die Pflanzen. Zum Beispiel der Garten einer Wiener Künstlerin, der ein Palmendschungel ist. Oder ein Garten eines französischen Kulturinstituts, der erst vor wenigen Jahren aus dem Dornröschenschlaf geweckt wurde.

Man kennt ja Venedig vor allem auch aus den Donna Leons Krimis.

Und genau diesen schönsten Rosengarten, der schon einige Male im „Vorbeigehen“ in den Krimis zu sehen war, durften wir auch besuchen. Aber nicht nur den Garten – auch die Räume des Palazzos konnten wir filmen. Ich sag immer – Haus und Garten gehören einfach zusammen.

Welche Gartenreisen gibt es demnächst noch im TV zu sehen?

Eine Woche nach Venedig sind wir in Deutschland – genauer in Brandenburg und entdecken versteckte Gartenparadiese an der Havel. Allerdings auch einige bekannte: wie den Senkgarten von Karl Förster oder die „Mutter“ des Urban Gardenings, den Prinzessinnengarten in Berlin.

Und noch eine ganz persönliche Frage: Wer so viel reist hat doch Probleme den eigenen Garten zu genießen und zu pflegen?

Gute Frage, aber ich bin, auch was die Erholung betrifft, ganz gut organisiert. Manchmal marschiere ich um Mitternacht durch meinen Garten – Dank neuer Gartenbeleuchtung ist es möglich. Und meine „Headgardenerin“ Birgit hat mein Paradies perfekt im Griff.