Die Idee zu dem Bericht über Bäume und ihre eindrucksvollen Rinden kam mir bei einer Vorbereitungsreise in die Normandie, die kommenden Sommer stattfindet. Die Gärten präsentierten sich im spätherbstlichen Kleid und beim Spaziergang durch die unfassbar liebevoll gestalteten Anlagen zeigten sich die „Hauptdarsteller“ – sagen wir es salopp – in der „Unterwäsche“, denn vom prachtvollen Laub waren nur noch letzte Reste vorhanden. Dafür strahlten nun die Rinden.
6.000 Pflanzen auf 10.000 Quadratmetern
Die Gärten, die ich besuchte, sind Oasen für Pflanzenliebhaber und mit einer so großen Vielfalt, dass so manches botanisches Lexikon hintanstehen muss. Aus allen Teilen der Erde sind die Gehölze zusammengetragen worden und beeindrucken durch ihre Robustheit. Wenn ein Ehepaar auf gut 10.000 Quadratmetern mehr als 6.000 (!) verschiedene Pflanzen im Lauf der letzten 40 Jahre gesammelt hat, oder ein anderes auf 12 Hektar ein Arboretum angelegt hat, wobei alleine hier exakt aufgelistet 511 verschiedene Ahorn-Bäume stehen, dann ist das Gartenliebe pur. Berechtigterweise hat dieser Garten letztes Jahr die außergewöhnliche Auszeichnung: „Der schönste Garten Frankreichs“ erhalten. Doch eines sollte man bei aller Liebe zu den Pflanzen durch die Besitzer nie vergessen: Ohne die außergewöhnlichen Hauptdarsteller – die Bäume und Sträucher – wäre alles nichts.