In der Vorweihnachtszeit wird unser Leben durch vielerlei lieb gewordene Bräuche geprägt. Ich bin in diesen Adventtagen für wohltätige Zwecke beim Punsch oder Misteln verkaufen am Stand meiner Lions-Freunde in Vöcklabruck. Dabei gibt’s natürlich auch ein wenig Zeit, um die eine oder andere Gartenfrage zu beantworten. Oft ging es dabei um den Weihnachtsstern, der schon wieder „nackig“ ohne Laub dasteht, oder auch um die Misteln, die ich gerade als Glücksbringer und Kuss-„Ausrede“ anpries. Nach einer alten Tradition ist es ohne zu Fragen nämlich gestattet, unter einem Mistelzweig einen zärtlichen Wangenkuss zu geben. Ob das tatsächlich heute auch noch so ist, wage ich zu bezweifeln. Ich wäre eher für ein genauso zärtliches und gefühlvolles Fragen DAVOR – Traditionen ändern sich doch manchmal.

Manches muss so bleiben wie früher

Jeder von uns wird sich in diesen Wochen die Frage gestellt haben, warum man dies oder jenes macht und ob das wirklich noch sinnvoll oder sogar zeitgemäß ist. Gerade dann, wenn ein junger Mensch mitentscheidet. Doch da ist für mich die Überraschung immer groß. Unsere Tochter ist – genauso wie der Papa – sowohl der Technik als dem Reisen aufgeschlossen und dennoch ist es ihr wichtig: Zu Weihnachten, muss alles so sein, wie immer. Die Lichterkette beim Stiegengeländer, die Girlande beim Kamin, der Weihrauchduft und natürlich (und ganz wichtig), die gebratene Gans mit dem warmen Krautsalat und dem besonders zarten Serviettenknödel am Heiligen Abend. Ja und noch eine Tradition gibt es bei uns – Bücher unterm Christbaum. Viele sogar. Meist Garten-, Koch- und Reisebände. Sicherlich auch dieses Jahr wieder.