Die arabische Weisheit habe ich schon einige Male erwähnt, aber so wichtig, wie dieses Jahr war sie für mich noch nie. In der Anfangsphase der Quarantäne-Zeit war nämlich das Wetter gar nicht nach Garteln. Gartenmagazine und Bücher ersetzen in solchen Zeiten den Spaziergang durch den Garten, das Wühlen in der Erde oder das Säen und Pflanzen.

Die vielen Menschen, die ohne Garten auskommen müssen, keinen Park besuchen können oder keinen Spaziergang in der Natur unternehmen können, sind mit dem Blättern ein Stück im Grünen. Die Zeit der Quarantäne hat etwas Gutes gehabt: Sonst wird meist flott drauf losgegartelt und die Planung vergessen. Diesmal füllten sich die Notizbücher mit Ideen, die Bestelllisten wurden länger und länger. Aber – man konnte nur bedingt einkaufen, so nutzte ich alle Vorräte, die sich tief in den Abstellkammern fanden.

Bücher statt Reisen

Blumenstöcke umtopfen, Erde vom Kompost und ein wenig gemischt mit den Resten vom Vorjahr. Mit Schmierseife die Schildläuse abwaschen – Gärtnern wie damals! Und statt der vielen geplanten Reisen hole ich ein Buch nach dem anderen aus dem Regal.

Jetzt, wo es so richtig Frühling ist, werde ich wohl das eine oder andere Buch auf die Sonnenliege mitnehmen, denn, wie schrieb mir ein Freund: „Die Gartenarbeit vom ganzen heurigen Jahr ist erledigt, nun mach ich gleich auch die vom nächsten…!“