In Österreich gilt sie als die Nationalblume, denn mit kaum einer anderen Alpenpflanze werden so viele Mythen und symbolträchtige Geschichten verbunden, wie mit dem Edelweiß. So ist es seit ewigen Zeiten besonders begehrenswert und gilt als Symbol für Mut, Treue und Gemeinschaft. Nicht zuletzt waren es die Edelweiß-Sterne (Diamanten des Hoflieferanten Köchert), die Kaiserin Elisabeth in ihrem Haar trug, als das berühmte Portrait des Malers Franz Xaver Winterthaler entstand.

Dort wächst das Edelweiß im Gebirge

Kein Heimatfilm, kein Heimatroman kam ohne das Edelweiß aus, das von mutigen Männern von gefährlichen Felsvorsprüngen für die Liebste gepflückt wurde. Doch das ist schon der erste Irrtum. Genau dort wachsen nämlich die Edelweiß selten bis gar nicht. „Leontopodium nivale“ – wie es botanisch heißt – mag humose Böden über kalkhaltigem Gestein. Alpenwiesen gehören da dazu, aber selten die felsigen Standorte.

Der Standort im Garten

Im Garten wählt, man einen Platz, der nie stark austrocknet, sondern immer für gleichmäßige Feuchtigkeit in voller Sonne aufweist. Staunässe darf es aber niemals geben. Damit kommt das begehrte Blümchen gar nicht zurecht. In den Alpen wächst es zwischen 1.800 und 3.000 Metern und bevorzugt Standorte dort, wo sich kieselsaure Gesteine befinden. Aus der Natur dürfen Edelweiß nicht geholt werden. Sie stehen unter strengstem Naturschutz, aber in den letzten Jahren hat sich in der Zucht der Pflanzen, die heute in den Gärtnereien angeboten werden, viel getan. Nicht zuletzt deshalb, weil das Edelweiß (auch so eine Retro-Pflanze) wieder so beliebt wurde.

Edelweiß

Edelweiß

Gepflanzt werden kann es nämlich nicht nur im Garten, sondern auch in Schalen am sonnigen Südbalkon. Als Drainageschicht grobe Kalksteine und dann darauf Kräutererdegeben. Torf und Staunässe verträgt diese Pflanze nicht. Besonders schön sehen Kombinationen von Mini-Glockenblumen, Enzian und Sedum-Arten aus.

Nur der innerste Teil ist Blüte

Hält man ein Edelweiß im Topf, dann lässt sich die einzigartige Blüte aus der Nähe beobachten. Tatsächliche Blüte ist nur der innerste Teil, alles rundherum dient nur zum Anlocken von Käfern und Fliegen für die Befruchtung. Dieser silbrige Glanz entsteht durch Luftbläschen in den wolligen Hüllblättern. Untersuchungen haben übrigens gezeigt, dass diese flauschigen Haare auch ein perfekter Schutz gegen die UV-Strahlung ist, die in den Bergen besonders hoch ist. Das schöne an den Pflanzen. Die Blüten halten extrem lange, daher wird sie oft als „ewiges Bläamal“ bezeichnet.