Sie tauchen über Nacht auf und bringen so manche(n) Blumenliebhaberin oder -liebhaber zum Verzweifeln: die Schnecken, insbesondere die Rote bzw. Spanische Wegschnecke. Oft ist dann die erste Frage: Woher kommen denn die? Um es gleich vorweg zu sagen: die wenigsten werden eingeschleppt, sie sind immer da und lauern nur, bis der passende Moment gekommen ist. So wie in diesem Jahr. Zuerst versteckt, weil es so trocken war – und wenn der große Regen kommt, tauchen sie invasionsartig auf. Mit immerhin drei Metern pro Stunde! Und einer Vermehrungsrate von 300 bis 500 Eiern pro Exemplar! Daher gilt generell: Vorbeugen ist der wesentlichste Pflanzenschutz. Hier einige Tipps!
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Nützlinge in den Garten locken
Steinmauern sind ein guter Unterschlupf für Eidechsen, Salamander und Blindschleichen. Der Gartenteich ist Quartier für Kröten und Ringelnattern. Und das Herbstlaub dient als Versteck für Igel und Laufkäfer. Sie alle sind große Schneckenvertilger.
Absammeln – in den Abend- und Morgenstunden
Tiere aber ohne Quälerei vernichten, wer es mag. Wie? Ist zwar brutal, aber mit kochend heißem Wasser überbrühen bedeutet Sekundentod.
Mechanische Hindernisse aufbauen
Schneckenzäune rund um Hochbeete oder bei Einzelpflanzen geben gerade den Jungpflanzen Schutz. Denn oft setzt man eine Dahlie oder eine Tagetes – und am nächsten Tag ist sie nicht mehr zu finden.
Kupferbänder oder auch Kupferdrähte
Diese Barrieren (zum Teil gibt es schon welche mit Batterie als Minielektrozaun) werden von den Schnecken gemieden. Wenn Strom darin fließt, ist es wie ein Wildzaun, doch alleine schon Kupfer löst in Verbindung mit dem Schleim einen schwachen elektrischen Impuls aus, der die Schnecke zum Umkehren zwingt.
Schneckenkorn
Nur das auf Eisen-III-Phosphat-Basis (das einzige im Biogarten zugelassene) sollte man nur im Notfall und am besten vorbeugend verwenden: Zeitig im Frühjahr, wenn nur die ganz kleinen Tierchen unterwegs sind, breitwürfig streuen, das senkt die Belastung fürs ganze Jahr. Freilich muss man auch jetzt streuen, doch am besten punktuell, weil auch Tigerschnegel oder Weinbergschnecken Opfer werden.
Nematoden gegen Schnecken
Ein Teil der (noch besonders kleinen) Schnecken lässt sich mit diesen mikroskopisch kleinen Würmern vernichten. Die Nematoden werden mit der Gießkanne ausgebracht. Der Boden sollte gut durchfeuchtet sein. Die Nematoden leben in der Schnecke und sie stellt innerhalb von zwei Tagen das Fressen ein. Dort vermehren sich die Nematoden und springen auf andere Schnecken über. Für sechs Wochen reicht eine Behandlung.
Mulchen als Barriere
Ob Eierschalen, Nadelstreu, Splitt oder andere Materialien – sie helfen nur bedingt. Gut bewährt hat sich die sog. „Schneckenbarriere“, ein Abfallprodukt aus der Mehlerzeugung. Wirkt wirklich wochenlang und wird nicht überkrochen.
Tipps von „Schnecken-Geplagten“ Lesern
Streuen Sie einen dicken Ring Kaffeesud rund um gefährdete Pflanzen, denn Schnecken mögen ihn nicht. Koffein in höheren Konzentrationen (1 bis 2 %) ist für sie giftig. Auch um Erde die ausreichend mit Kaffeesatz gedüngt wurde, machen Schnecken einen Bogen.
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Legen Sie Rhabarberblätter im Garten aus. Sie dienen als Schneckensammelstelle. Die Tiere suchen dort Unterschlupf und können so tagsüber leicht eingesammelt werden. Funktioniert auch sehr gut mit Brettern, Karton, feuchten Zeitungen oder nassen Tüchern!
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Ich lasse in den Bierdosen einen kleinen Rest und grabe sie im Beet ein. Die Schnecken mögen Bier, kriechen in die Dose und kommen nicht mehr heraus – ein idealer Schneckenvernichter.
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Abgeschnittene Tomatenblätter zwischen den grünen Salat streuen, damit keine Schnecken kommen.
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Junge Pflänzchen schützt man am besten gegen Schnecken, indem man eine leere Plastikflasche in der Mitte auseinanderschneidet, die Verschraubung entfernt, damit die Pflanzen Luft bekommen- und den oberen Teil der Flasche über die Setzlinge stellt.
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Ich habe einen wuchernden Salbei und verwende diesen nicht nur als Heilmittel. Er ist auch mein Schneckenschreck! Wo ich keine Schnecken haben will (mein Garten grenzt an ein Feld), lege ich Salbeizweige entlang auf und keine Schnecke wagt diesen duftenden Übergang zu überkriechen.