Die Lupine – einst eine der beliebtesten Gartenpflanzen – erlebt eine Renaissance. In den großen Showgärten der britischen Gartenausstellungen tauchte diese Bauerngartenpflanze in den letzten Jahren immer wieder auf. Doch nun unternimmt die Königliche Gartenbaugesellschaft einen großen Bewährungstest. In Wisley, dem großen Schaugarten der Royal Horticultural Society, werden drei Jahre lange die Pflanzen auf Herz und Nieren – oder besser auf Wurzel, Blatt und Blüte getestet. Einige Sorten (wie die rotblühende Sorte „Beefeater“) kristallisieren sich schon als Favoriten heraus. Aber der Test dauert noch bis Ende 2026.

Hochphase im 19. und 20. Jahrhundert

Lupinen gehören zur Familie der Hülsenfrüchte und haben ihren Ursprung in Nordamerika. In Europa wurde sie wegen ihrer auffälligen Blütenstände früh in Gärten kultiviert. Im 19. und 20. Jahrhundert erlebte die Lupine ihre Hochphase, besonders in Großbritannien, wo sie ein unverzichtbarer Bestandteil der Landhausgärten war. Mit ihren hohen, kerzenartigen Blütenständen in Farben wie Rot, Blau, Gelb, Rosa und Violett setzte sie markante Akzente im Garten.

Die Popularität der Lupine ließ jedoch irgendwann nach, da neue Trends und exotische Pflanzen sie in den Hintergrund drängten. Ihre Pflege galt zudem als etwas anspruchsvoller, was viele Gärtnerinnen und Gärtner abschreckte. Doch die Zeiten haben sich geändert: Heute wird die Lupine wieder von vielen geschätzt, nicht nur wegen ihrer Schönheit, sondern auch wegen ihrer ökologischen Vorteile. Wie alle Hülsenfrüchte (Leguminosen) sind sie in der Lage Stickstoff aus der Luft im Boden zu binden und so die Erde mit Nährstoffen zu versorgen.

So werden Lupinen gepflegt

  • Standort: Lupinen gedeihen am besten in sonnigen bis halbschattigen Lagen. Sie benötigen mindestens einen halben Tag Sonnenschein, um ihre prachtvollen Blüten zu entwickeln. Ein gut durchlüfteter Standort hilft, Krankheiten vorzubeugen.
  • Boden: Die Pflanze bevorzugt einen durchlässigen, leicht sauren bis neutralen Boden. Sandige Böden sind ideal, da Lupinen keine Staunässe vertragen. Sollte der Boden sehr schwer sein, mit Kompost und Sand lockern.
  • Wasser: Lupinen benötigen eine gleichmäßige Wasserversorgung, besonders in der Wachstumsphase. Es ist wichtig, den Boden feucht zu halten. In heißen Sommern sollte man darauf achten, dass die Erde nicht austrocknet.
  • Düngung: Da Lupinen Stickstoff selbst fixieren können, benötigen sie kaum zusätzliche Düngemittel. Ein wenig organischer Dünger im Frühjahr kann jedoch das Wachstum fördern. Vermeiden Sie jedoch übermäßigen Einsatz von Stickstoffdünger, da dies die Blütenproduktion hemmt.
  • Schneiden: Um eine lange Blütezeit zu gewährleisten, sollten verblühte Blütenstände regelmäßig entfernt werden. Dies regt die Pflanze dazu an, neue Blüten zu bilden. Lupinen sind winterhart und können Temperaturen bis zu -20 °C problemlos überstehen.
  • Vermehrung: Lupinen können durch Samen oder Teilung vermehrt werden. Die Aussaat erfolgt am besten im Frühjahr, direkt ins Freiland. Die Samen nur leicht mit Erde bedecken. Größere Pflanzen durch Teilung im Frühjahr oder Herbst vermehren.
  • Schädlinge und Krankheiten: Gelegentlich tauchen Blattläuse auf, Schnecken können die Pflanzen komplett vernichten – also mit biologischen Maßnahmen vorbeugen. Bei Pilzkrankheiten wie Mehltau helfen Mikroorganismen und Backpulver.

Giftige Bitterlupine und Superfood Süßlupine

Die Pflanze, die mit den bunten Blüten Farbe in den Garten bringt, hat leider einen Beigeschmack: sie ist in allen Teilen sehr giftig. Diese sogenannten Bitterlupinen enthalten Alkaloide, die lebensbedrohliche Magen-Darm-Beschwerden auslösen.

Ganz anders aber ist es mit der Süßlupine. Sie wurde in den 1930er Jahren gezüchtet und gilt heute als Alternative zum meist genmanipulierten (Import-)Soja. Die Samen der Süßlupine enthalten viel Eiweiß, viele Ballaststoffe sowie Mineralien. Ideal für die vegetarische oder vegane Ernährung.