Sie sind die Symbolpflanzen für die Urban-Jungle-Bewegung geworden: Monstera und Philodendron. Pflanzen, die allerdings nicht erst seit kurzem zu den beliebtesten Zimmerpflanzen zählen, sondern schon seit ewigen Zeiten die Wohnräume zieren. Viele nennen die Pflanze Philodendron, richtig heißt sie auf Deutsch Fensterblatt, und kommt ursprünglich aus den tropischen Regionen Mittel- und Südamerikas sowie den Karibischen Inseln. Als bekannteste Pflanze gilt Monstera deliciosa, das „köstliche Fensterblatt“.

Fensterblatt

Fensterblatt

Kommt auch mit schlechten Standorten zurecht

Die Strategie dieser in der Heimat als invasiv geltenden Pflanze ist ganz klar. Bäume erklimmen und in den dicht bewachsenen Tropenwäldern ans Licht zu kommen. So ist sie Kummer gewöhnt, muss mit ganz schlechten Standorten auskommen und wächst problemlos. Das macht sie als Zimmerpflanze seit Anfang des 19. Jahrhunderts so populär und stellt nur wenige Ansprüche:

  • die Erde soll sehr locker und humusreich sein: Also normale Blumenerde mit Tongranulat und kleiner Pinienrinde (wie bei Orchideen) vermischen.
  • Keinen Standort in der vollen Sonne.
  • Regelmäßig düngen, aber niemals zu stark.
  • Gießen immer erst dann, wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist.
  • Luftwurzeln niemals abschneiden, denn sie sind wichtige Nährstofflieferanten. Ein Trick: Wer ein Aquarium hat, kann die Wurzeln hineinleiten und wird damit die Nährstoffe im Wasser verringern.
  • Rückschnitt und Vermehrung ist ganz einfach. Zu lange Äste abschneiden und mit jeweils einem Blatt einwässern. Bekommen ganz rasch Wurzeln.
Philodendron scandens Micans Lime

Philodendron scandens Micans Lime

Der Unterschied zwischen Philodendron und Fensterblatt

Aus den gleichen Regionen, wie die Monstera kommen die Philodendren, zu Deutsch Baumfreund genannt. Beide sind Aronstabgewächse und doch ist das Fensterblatt immer eine Kletterpflanze, bei den Philodendren gibt’s dagegen auch Sträucher und Bäume. Die Blätter sind selten geschlitzt, dafür aber in den unterschiedlichsten Farben und Formen bekannt. Und ein Unterschied, der allerdings nur an optimalen Standorten auffällt: Bilden die beiden eine Blüte, dann duftet das Fensterblatt wohlriechend und die Philodendren stinken bestialisch nach Aas. Allerdings passiert das im Zimmer praktisch nie.

Philodendron Brasil

Philodendron Brasil

Enorme Vielfalt

Dafür ist die Vielfalt enorm. Je nach Botaniker schätzt man zwischen 350 und 700 Arten. Dank der wiedererwachten Liebe zu diesen Pflanzen sind nun zahlreiche Sorten im Handel, die mit ihren unterschiedlichen Blattfarben als Zierde im Zimmer begeistern und gleichzeitig als Luftreiniger gelten. Denn die teilweise großen Exemplare filtern zahlreiche Schadstoffe aus der Luft und sorgen für eine bessere Luftfeuchtigkeit. Apropos feuchte Luft: Damit es den beiden tropischen Pflanzen wirklich gut geht, sollte man sie ab und zu mit kalkfreiem Wasser übersprühen, besonders jetzt im Winter, wenn die Zentralheizungen die Luft stark austrocknen.

Philodendron shangrila

Philodendron shangrila