Für viele ist das Ende der Gartensaison die Zeit des totalen Aufräumens. Wenn wir uns die Natur zum Vorbild nehmen, dann gibt es den „Herbstputz“ aber nicht. Hier sind die wichtigsten Arbeiten, die wir NICHT durchführen sollen:

  1. Laub saugen!

Schon oft gesagt, aber immer noch richtig und wichtig: Laub ist der wärmende Schutz für die Erde, ist Unterschlupf für viele Nützlinge und baut Humus auf. Der schafft es dann im Sommer, viel Wasser zu speichern. Laub am besten mit dem Rasenmäher aufsammeln und unter die Hecken, auf die Beete oder im Gemüsegarten in einer Schicht von 10 cm aufschichten. Ausnahme sind Wege und Rasenflächen – dort darf kein Laub liegen bleiben – aber nur dort!

  1. Schneiden!

Auch wenn der Reiz des „Saubermachens“ noch so groß ist: Wo immer es geht, Stauden, Gräser und Gehölze (auch die Rosen!) jetzt nicht schneiden. Nur in den Stängeln der Königskerze schafft es eine der 700 Wildbienen, zu überleben. Und im übrigen macht es weniger Mühe, wenn man im Frühjahr die nicht verrotteten Reste entfernt.

  1. Düngen!

Die Pflanzen gehen in eine Ruhephase und benötigen nun keine Nährstoffe. Alles, was nun ausgestreut wird, bleibt ungenutzt und wird (falls man konventionell düngt) ins Grundwasser gespült. Einzige Ausnahme: Der Rasen, der benötigt noch Kraft. Und auch die eine oder andere frostempfindlichere Pflanze ist für ein wenig Patentkali dankbar. Der hilft ihr, das Wachstum abzuschließen und die Triebe frostfester zu machen. Kompost wird grundsätzlich im Frühjahr verteilt.

  1. Kübelpflanzen düngen!

Ein absolutes No-Go. Im Gegenteil! Bei den Kübelpflanzen müssen wir nun die Pflanzen so rasch wie möglich darauf einstellen, dass sie in den nächsten Monaten mit viel weniger Licht und deutlich niedrigeren Temperaturen leben müssen. Wer jetzt draufkommt, dass seine Citrus hellgrüne Blätter und damit Nährstoffmangel haben, ist zu spät dran. Nächste Chance: ab April!

  1. Umgraben!

Nicht, weil es extrem mühsam ist, sondern, weil das empfindliche Bodenleben durch das Umgraben extrem gestört wird, lassen wir es sein. Im Gemüsegarten genauso, wie in einem Staudenbeet. Erde nur lockern, in dem man mit der Grabgabel tief in die Erde sticht und am Griff kräftig hin und her rüttelt. Oder man zieht den Sauzahn (ein besonders nützliches Werkzeug im Biogarten durch die Erde). Ist der Boden extrem lehmig und neu angelegt, kann aber das tiefgründige Lockern in der ersten Phase sinnvoll sein. Im Frühjahr mit Kompost versorgen, dann wird die Erde langfristig lockerer.

Moos auf alten Steinen

Moos auf alten Steinen