Es ist unangefochten der Treffpunkt der Gartenwelt: die Chelsea Flower Show. Im 106. Jahr gibt es mit einem Facebook-Garten nicht nur eine Partnerschaft zwischen der digitalen und der realen Welt, sondern wieder einmal auch eine royale Beteiligung. Ich bin derzeit in England und war auf einem Rundgang.

Der Biogärtner auf der Chelsea Flower Show 2019

Kates Garten als Publikumsmagnet

Der Garten von Kate, der Herzogin von Cambridge (Foto ganz oben), ist zweifellos der Magnet in diesem Jahr. Zusammen mit Gartenarchitekten hat sie einen „Zurück zur Natur“–Garten gestaltet. Und der spiegelt wider, was diesmal auf der gesamten Schau zu spüren ist: In diesem Land hat sich etwas verändert, wenn man auch den alten Traditionen verbunden bleibt.

Jungfloristen-Wettbewerb – zum 200. Geburtstag von Queen Victoria

Ort, an dem Familien zusammenkommen

Kates Garten ist so gar nicht das, was wir von Englischen Gärten erwarten: Viel Natur, viel Erlebnis und das alles für die ganze Familie. Die Generaldirektorin der Königlichen Gartenbaugesellschaft (RHS), Sue Biggs ist zufrieden: „Der RHS-Garten von HRH ist ein wunderschöner natürlicher Ort, an dem Familien zusammenkommen, spielen, graben, Pflanzen anbauen, sich mit der Natur verbinden und Zeit in der freien Natur verbringen können – ein zentrales Anliegen für uns, Menschen zu fördern, zu inspirieren und zu ermutigen“. So ist der Garten ein großer Abenteuerspielplatz, mit Baumhaus, Wurzelstöcken zum verkriechen, einem Bach zum Spielen und all dem, was viele von uns als Kinder noch erleben durften.

Der Yorkshire Garten – riesiger Aufwand für 5 Tage

Eröffnungsabend mit der Queen

Die Royals sind eng mit der Chelsea Flower Show verbunden. Alljährlich gibt es am Montag einen Eröffnungsabend mit der Queen (die Charity-Karten kosten dafür ab 2.500 €), Prinz Charles gestaltete 2002 einen Garten. Prinz Harry einen 2015.

Facebook-Garten „Jenseits der Bildschirme“

Der Facebook-Garten „Jenseits der Bildschirme“ soll vor allem jungen Menschen zeigen, wie sich ein Garten als Treffpunkt in der realen Welt darstellt, wo man gemeinsame Zeit verbringt, sich an gemeinsamen Leidenschaft erfreut und gleichzeitig will Facebook deutlich machen, dass die sozialen Medien unser reales Leben bereichern. Der Küstengarten verwendet das Element Wasser als Symbol für das verbindende Element. Errichtet wurde er weitgehend von und für junge Menschen.

Der Facebook-Garten

Extreme Nähe zur Natur

Generell spiegeln die Gärten aber eine extreme Nähe zur Natur wieder. Üppige Blumenwiesen, wilde Ecken, Naturlandschaften mühevoll und aufwändige nachgebaut – das alles in Perfektion, aber  doch mit viel mehr Liebe zu Pflanzengemeinschaften und dem Schutz von Tieren. Es hat sich etwas verändert in diesem Land und dennoch ist man der Tradition treu geblieben.