Die Trends: Gärten als Oasen für Mensch und Natur

Zum ersten Mal hat König Charles III. in seiner Funktion als Staatsoberhaupt die älteste und berühmteste Blumenschau der Welt besucht und eine seit Jahren nicht mehr dagewesene Fülle an Gärten und Pflanzen vorgefunden. 36 große und kleine Gärten zeigen einmal mehr die Vielfalt, die bei der Gartengestaltung möglich ist. Das alles ist offenbar die Antwort der Gartenwelt auf die großen Probleme in Großbritannien und dem Rest der Welt. Oasen der Ruhe, des friedlichen Miteinanders – sogar Prinzessin Kate picknickte mit Kindern – und Gärten voller Natur waren das Motto.

Im Park der Soldaten entsteht jährlich das Gartenparadies

Im Park der Soldaten entsteht jährlich das Gartenparadies

Die „Chelsea Flower Show“ ist seit mehr als 100 Jahren der Trendsetter im Gartenbau. Nach den Pandemie-Jahren, in denen die Schau abgesagt, auf Herbst verlegt oder nur als Rumpfausstellung abgehalten wurde, war diesmal die Gartenwelt wieder wie früher. 161.000 Besucher kamen an fünf Tagen und machten das Ausstellungsgelände im Herzen von London zu einem Eldorado der Pflanzenfreunde. Und das sind die großen Trends 2023:

  1. Nachhaltigkeit steht dieses Jahr an oberster Stelle. Einerseits beim Aufbau der Gärten bemerkt man das, andererseits schreibt die Königliche Gartenbaugesellschaft den Gartengestaltern vor, dass alle Gärten nach der Ausstellung nicht einfach weggebaggert werden dürfen, sondern an einer anderen Stelle wieder aufgebaut werden müssen. Das fünf Hektar große Gelände ist ja danach wieder Park eines Soldatenheimes und alles wird rückgebaut.
  2. Der Garten als Ort der Kommunikation steht nach den Jahren von „social distancing“ hoch im Kurs. Ob Modelle für Gemeinschaftsgärten zum Feiern oder als Oasen für Familien – die grünen Paradiese werden noch mehr zum grünen Wohnzimmer als bisher.
  3. Auf das klimagerechte Gärtnern wird auch bei fast alle Modellgärten großer Wert gelegt. Einerseits, was die Auswahl der Pflanzen betrifft, um der Hitze und Trockenheit zu widerstehen, andererseits aber, um ein Kleinklima mit Bäumen und Sträuchern für die Bewohnerinnen und Bewohner zu schaffen. So werden die hohen Temperaturen erträglich.
  4. Oasen voller Wildpflanzen sind in fast allen Gärten zu finden – und das in Kombination mit ganz normalen Kulturpflanzen. Das schafft nicht nur einzigartige Blickpunkte, wenn zum Beispiel in einem Meer aus Kuckucksnelken eine Rose erblüht, sondern ist auch für die Insektenwelt eine ungeheure Bereicherung. Letztlich sind sie auch mehr Erlebnis für die Gartenbesitzer, weil sich Schmetterlinge und Bienen im Garten tummeln.

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