Nun beginnt endgültig die Balkonsaison. Nach einem milden Winter lechzen Pelargonien & Co im Winterquartier nach Frischluft und Sonne. Aber nicht nur die Pflanzen träumen vom Blütensommer – auch wir wollen endlich wieder unseren Traum vom Süden genießen!

Welche Gefäße?

Ob Kunststoff, Holz, das neue asbestfreie Eternit oder gar das traditionelle Terracotta-Kisterl oder der wertvolle Impruneta-Topf – das Material ist eigentlich (fast) nur eine Frage des Geschmacks. Kunststoff trocknet nicht so rasch aus. Dafür wird die Erde stärker erwärmt, Terrakotta bringt Luft zu den Wurzeln, dafür gibt es keine Möglichkeit eines Wasserspeichers. Außerdem sind die Kisterl viel schwerer. Dennoch gebe ich zu: Ich bevorzuge die Ton-Gefäße.

Welche Erde?

Echte Biogärtner setzen auf torffreie Erde und organische Langzeitdünger. Freilich ist der Preis sowohl für Dünger als auch Erde, so nicht im eigenen Garten als Kompost vorhanden, viel höher. Daher gilt als mein Patentrezept: Qualitativ hochwertige Fertigerde (sie sollte braun und grob sein und nach dem Zusammenpressen in der Faust wieder auseinander fallen) wird mit Kompost und Hornspänen sowie etwas Sand vermischt. Das ist das beste Substrat! Hornspäne oder andere Biodüngern sind organische Langzeitdünger, die über viele Wochen die Nährstoffe an die Pflanzen abgeben. Für Küberlpflanze immer Tongranulat untermischen, damit bleibt die Erde durchlässig!

Meine Favoriten für das Kisterl

  • Geranien („Pelargonium“)– Hitze- und weitgehend regenfest. In aufrechter und hängender Form. Nach wie vor die besten Balkonblumen.
  • Wandelröschen (Lantana camara) – gibt es in vielen Sorten. Neue Sorten gelten als besonders blühwillig, weil sie keine Samen ansetzen und nicht ausgeputzt werden müssen.
  • Japanische Petunie („Surfinie“) – in den unterschiedlichsten Farben, wobei die violetten die robustesten sind.
  • Fächerblume (Scaevola aemula ) – das kräftige Blau sorgt für Abwechslung. Dank der Witterungsbeständigkeit ist sie ein Dauerblüher.
  • Kapkörbchen – Kap-Ringelblume (Osteospermum ecklonis“ Lemon Symphonie“)) – der Shooting Star der letzten Jahre, weil sie auch als Beetpflanze im Garten den ganzen Sommer hervorrangend blüht. Es gibt sie in vielen Gelb- und Orangetönen.
  • Goldmarie (Bidens ferulifolia ‘Mega Sun’) – die neue Sorte ist nicht ganz so wuchskräftig, wie die ersten Sorten und hat größere, strahlend gelbe Blüten.
  • Schwarzäugige Susanne (Thunbergia alata ‘Apricot’) – die Kletterpflanze kommt nicht so häufig ins normale Balkonkisterl, sieht aber fantastisch aus. Sie durchwächst die anderen Pflanzen und taucht mit immer neuen Blüten auf.
Pelargonie Wirral

Pelargonie Wirral

Meine Kübelpflanzen-Lieblinge

  • Der Oleander blüht rot, rosa, weiß, gelb – aber nur wenn er in der vollen Sonne steht, viel (Leitungs-)Wasser und mindestens ein Mal pro Woche Dünger bekommt.
  • Orangen-, Zitronen- und Mandarinenbäumchen (Citrus) sind die eigentlichen „Boten des Südens“: Sie lieben volle Sonne, mehr Dünger als man glaubt und regelmäßiges Gießen.
  • Der Roseneibisch (Hibiscus) ist an sich unproblematisch nur beim Gießen benötigt er ein wenig Fingerspitzengefühl; Ballentrockenheit führt zu Blattfall, zu viel Wasser Wurzelschäden. Volle Sonne bringt Blüten bis zum Herbst!
  • Unter den vielen Palmen ist die Hanfpalme die robusteste – verträgt auch leichten Frost. Besonders elegant die Dattel- oder Phoenixpalme. Wichtig: Tiefe Töpfe und regelmäßig düngen.
Citrusblüten

Citrusblüten

Wie wird gegossen?

Am besten abends und am Morgen. Außer man hat ein Kisterl mit Wasserspeicher. Aber auch hier heißt es aufpassen. Nicht gleich beim Einpflanzen den Wassertank auffüllen, weil die Gefahr von Wurzelfäulnis besteht. Nach zwei Wochen erleichtert aber so ein Wasserspeicher das Leben. Auf jeden Fall ist Regenwasser (so vorhanden) besser. Angewärmtes, abgestandenes Leitungswasser aus einem Fass ist aber ebenfalls geeignet.

Wie wird gedüngt?

Ist die Erde mit einem Bio-Dauerdünger versorgt, dann kann bis Mitte Juli getrost auf Dünger verzichtet werden. Sind die Kisterl aber dem Regen ausgesetzt, dann muss schon ab Anfang Juli nachgedüngt werden – der Regen schwemmt die Nährstoffe aus, ehe sie von den Balkonblumen aufgenommen werden können. Flüssigdünger gebe ich immer halb so stark dosiert wie angegeben ins Gießwasser, dafür aber nicht einmal, sondern zwei bis dreimal pro Woche.