Sie gehören mit Sicherheit zu den schönsten Pflanzen, die im zeitigen Frühjahr ihre Blüten öffnen: die Kamelien. Bei einer Reise vor wenigen Tagen auf die „Insel des ewigen Frühlings“, auf Madeira, erlebten wir eine wirklich sagenhafte Kamelien-Blütenvielfalt in den Gärten. Klarerweise gab es da von mir Tipps, wie man diese „Mimosen“ richtig pflegt.

Was die Kamelie mag

An sich ist es ganz einfach: Die Faustregel besagt, dass im Winter die Temperatur niemals über 15 Grad liegen darf, dass die Luft nie zu trocken sein sollte und dass immer wenn geht mit kalkfreiem Wasser gegossen wird. Sind keine extremen Fröste mehr in Sicht, kommen die Pflanzen dann sofort ins Freie, denn dort fühlen sie sich am wohlsten. Bis etwa Anfang August bilden sich nun die neuen, saftig grünen Blätter (Düngen!) und bald danach in den Blattachseln die neuen Knospen. Im Freien bleiben sie dann bis November – ehe es wieder frostig wird. Ein Platz in der fast frostfreien Garage ist ideal.

Weiße Kamelie

Weiße Kamelie

Gartlerin belehrt mich eines Besseren

Im Freien, so ist meine Erfahrung, gedeihen sie nicht. Bis mir eine der Mitreisenden aus Niederösterreich gestand, dass sie vor Jahren eine Kamelie aus lauter Ärger über die jedes Mal abfallenden Blütenknospen zu den Rhododendren gesetzt hat. Dort wurde mittlerweile daraus ein großer Strauch, der sich Jahr für Jahr über und über mit Blüten schmückt. „Stimmt also nicht alles, was der Biogärtner erzählt“, meinte sie mit einem Augenzwinkern.

Im wesentlichen ist es leider doch so, dass die Camelia japonica bei uns nicht winterhart ist, doch das Kleinklima macht es möglich, solche Schönheiten im Garten zu kultivieren. Das muss dann auch der Biogärtner eingestehen…

Kamelie"Guilio Noccial"

Kamelie“Guilio Noccial“