Es gehört für mich schon zu einer liebgewordenen Tradition: Im Rahmen der Aktion „Betreutes Reisen“ des oö. Roten Kreuzes war ich diesmal für drei Tage in Opatija. Zusammen mit den freiwilligen Helferinnen und Helfern des Roten Kreuzes gab es für 17 Landsleute eine willkommene Abwechslung vom Alltag, denn fast alle benötigen die eine oder andere Hilfe, um überhaupt noch aus der Wohnung zu kommen. Beim spätsommerlichen Spaziergang durch den Park Angelina, vorbei an Bambus, immergrünen Magnolien und den für Opatija so bedeutenden Kamelien (die voller Knospen waren) wurden viele Geschichten erzählt. Wie sehr sie doch alle gerne im Garten waren, was sie nicht alles angesetzt hatten und wieviel jedes Jahr geerntet wurde. Heute, so sagen viele, sind es die Balkonblumen oder der Blumenstrauß, der die Erinnerung an das grüne Paradies aufrechterhält.

Der Garten als Medizin

Ja, bis auf eine besonders rüstige Teilnehmerin, die weit über 80 Jahre alt war. Sie ist nach wie vor aktiv, pflegt ihren 3.000 Quadratmeter großen Garten alleine und genießt den „Urlaub“ vom Garten ganz besonders. Aber nach zwei Tagen meinte sie schon: „Irgendwie geht mir was ab, wenn ich nicht gleich nach dem Frühstück hinausgehen kann und Unkraut zupfe oder gieße. Da vergesse ich ganz, dass mir Knie und Hüfte wehtun. Dass ich die Finger nicht mehr gut bewegen kann und dass ich beim Bücken Probleme habe – der Garten ist mein Medikament. Mit einer Nebenwirkung: Sogar ich hab noch manchmal Muskelkater“, erzählte sie mit einem Lächeln und überlegte schon, ob sie nicht doch noch eine so großartige Immergrüne Magnolie pflanzen soll.

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