In diesem Frühjahr ist alles anders. Gärtnereien haben Großteils auf Selbstbedienung und Zustellung umgestellt, Gartencenter und Baumärkte sind geschlossen, aber die Lust auf Garten ist groß, wie nie. Hier sind zehn Tipps, was man im Garten und am Balkon tun soll und kann:

  1. Aussäen

In fast jedem Garten gibt’s die berühmte Kiste mit den Samen, die übriggeblieben sind oder nicht ausgesät wurden. Jetzt ist die Chance, alles zu säen – in Saatschalen, in Töpfen oder im Garten. Aus Zeitungspapier lassen sich Saattöpfe fertigen. Auch  Eierbecher eignen sich als Kinderstube. Besonders altes Saatgut einfach dichter säen, dann ist es egal, wenn nicht alles keimt. Alte Aussaaterde vorweg dämpfen: Erde in Metalltopf mit Metalldeckel bei 80 bis 90 Grad etwa 30 Minuten ins Backrohr stellen. Angießen mit Effektiven Mikroorganismen. Und die Etiketten lassen sich aus Joghurtbechern machen.

  1. Kompost nutzen

Viele Komposthaufen sind über Jahre hinweg nur aufgeschichtet, aber nicht verwendet worden. Diese Tage des Daheimbleibens sollten für die Nutzung dieser Humusquelle genutzt werden. Die Erde kann, muss man aber nicht sieben. Verteilen: Auf den Beeten, bei den Beerensträuchern, den Rosen etc. Oberflächlich leicht einarbeiten.

Komposthaufen im Garten Ploberger

Komposthaufen im Garten Ploberger

  1. Düngen

Auch so manches ungenützte Düngesackerl steht irgendwo im Gartenabstellkammerl. Das heißt es jetzt nutzen. Oft irritiert die Aufschrift: „Buchs-Dünger“, „Geranien-Dünger“ – alle Dünger enthalten mit minimalen Unterschieden die gleichen Inhaltsstoffe, können also für alle Pflanzen verwendet werden. Einzige Ausnahme sind die sogenannten Moorbeetpflanzen, wie Rhododendren, Azaleen, Kamelien, Hortensien oder Heidelbeeren. Sie benötigen einen kalkfreien Dünger. Diese organischen Dünger enthalten darüber hinaus etwas Schwefel, der den Kalk neutralisiert.

  1. Unkraut unterdrücken

Viele Altstoffsammelzentren sind geschlossen, Kartons türmen sich daheim. Daher nutzen wir sie zum Unkraut unterdrücken. Giersch, Winde oder Weißwurz, lassen sich mit der „Kartonmethode“ in den Griff bekommen. Zuerst den Boden lockern, soweit es geht, Wurzeln ausreißen. Dann Kompost auftragen, ev. düngen (bei Ribiseln, Rosen, etc.) dann dick Verpackungskarton auflegen und den mit Mulch (Rasenschnitt) bedecken. Im Herbst ist der Karton verrottet, die Erde locker und es lassen sich viele Wurzeln entfernen. Ev. im kommenden Jahr wiederholen.

Unkraut unterdrücken

Unkraut unterdrücken

  1. Dahlien und Kartoffeln vortreiben

Darauf vergisst man gerne. Irgendwo im Keller steht die Kiste mit den Dahlienknollen – jetzt ist die Zeit, sie vorzutreiben. Einfach auf Kisten mit Erde auflegen und etwas mit Kompost bedecken. Die Pflanzen treiben dann rasch aus und können in 2-3 Wochen gepflanzt werden. Wer viele Schnecken hat, der sollte die Knollen in Töpfen kultivieren, bis die Triebe gut 10 cm hoch sind.

  1. Kräuterkisterl setzen

Am Balkon lassen sich jetzt schon viele Kräuter ziehen. Falls keine neue Erde vorhanden ist, mit frischer Maulwurfhaufen-Erde mischen. Falls vorhanden, Sand untermischen. Kräuter, wie Rosmarin, Thymian, Salbei, Schnittlauch halten auch einige Grad Minus aus. Wirklich geschützt werden muss Basilikum.

Kräuter

Kräuter

  1. Gehölze schneiden

Frühjahrsblühende Gehölze, wie die Forsythie, werden jetzt gleich nach der Blüte geschnitten. Keinen „Kugelschnitt“ (!), das führt zum Vergreisen der Gehölze. Immer die ganz alten Triebe herausschneiden. Dann bleibt der Strauch vital. Kompost und Dünger zu den Sträuchern geben.

  1. Kübelpflanzen ausräumen

Oleander, Olive, Hanfpalme, Lorbeer – sie alle kommen nun raus. Vertrocknete Teile ausschneiden und ev. gleich umtopfen. Falls es schon größere Exemplare sind, dann immer in den gleichen Topf. Erdballen mit Bogensäge verkleinern.

  1. Zimmerpflanzen umtopfen

Auch im Haus lässt sich jetzt einiges erledigen. Alle Zimmerpflanzen können jetzt umgetopft werden, denn jetzt beginnt die Hauptwachstumszeit. Bei besonders großen Töpfen nur die oberste Erdschicht mit einer Gabel aufkratzen und entfernen. Die neue Erde mit organischem Dünger mischen.

Zimmerpflanzen am Balkon

Zimmerpflanzen am Balkon

  1. Nützlinge fördern

Die wohl wichtigste Arbeit in einem Garten: Laub unter Gehölzen liegen lassen, da verstecken sich Laufkäfer, die unter anderem hervorragende Schneckengegner sind. Altholz liegen lassen. Offene Sandflächen schaffen und Totholz aufschichten. Damit Igel & Co einen Unterschlupf finden.