Viel wird über die EU diskutiert und wann immer ein Problem auftaucht, dann ist „Brüssel“ schuld. Daher gleich vorweg – ich bin ein absoluter Fan der Europäischen Union. Bei allem bürokratischem Ärger, den uns diese Beamten machen: dieser Gemeinschaft ist etwas gelungen, was Generationen vor uns nie erleben durften: 70 Jahre Frieden in Europa!

Ich habe den „verbotenen Apfelbaum“ schon bestellt

Dennoch: Auf der Gartenmesse in Essen kam wieder so eine Brüssler Finte ans Tageslicht, die nur den ordnungswütigen Beamten einfallen konnte. Alle Apfelbäume, die in Europa nach dem 1. Jänner 2017 in den Handel kommen, müssen künftig in eine Sortenliste eingetragen werden. Das kostet natürlich Geld und ist für kleine Züchter, die bemüht sind um interessante und robuste neue Äpfel (oder auch andere Früchte) zu züchten, finanziell nicht tragbar. So auch für den äußerst engagierten und kreativen Markus Kobelt, der im schweizerischen Buchs schon so manche Beeren- und Obstneuheit gezüchtet hat. So auch einen Apfel, den er dieses Jahr auf den Markt bringt. Geschmacklich perfekt, wenig anfällig für Krankheiten – aber verboten!

Doch die widerspenstigen Schweizer haben es ja mit den Äpfeln und so bringt Kobelt den Apfel illegal auf den Markt. Er warte nun ab, wann die Beamten-Maschinerie zu laufen beginnt, meinte er bei der Präsentation. Bleibt dann wohl nur eines: diese Initiative zu unterstützen. Mein “verbotener Apfelbaum“ ist schon geordert, denn manchmal müssen wir alle zu einem Wilhelm Tell werden…