Schon mehrmals habe ich an dieser Stelle von meinem sehr glücklichen Leben berichtet. Nicht nur das Gärtnern gehört mit zu den schönsten Hobbys auf dieser Erde, auch das Reisen. Vor wenigen Tagen war das Ziel Madeira – die Blumeninsel im Atlantik. Üppiges Grün, das aus allen Ritzen kommt. Ganze Wände voller Blumen und dazu milde Temperaturen und Sonnenschein, der immer wieder von einem kurzen Regenschauer unterbrochen wird. Touristen kommen fast alle per Kreuzfahrtschiff – ein kurzer Stopover bei den Blumen und weiter gehts. Wir haben die Insel in Ruhe genossen, sind gewandert und haben so ein wenig von diesem atlantischen Garten Eden erlebt. Ganz ähnlich geht es in Venedig zu. Von da bin ich gerade von einer Gartenreise zu den geheimen Gärten zurück gekommen.

„Lentamente“ in den geheimen Gärten

Gefühlte Millionen Touristen, die ebenfalls meist per Kreuzfahrtschiff im Stakkato das Touristenprogramm abspulen. Wir waren dagegen „lentamente“, also langsam unterwegs. Grüne Oasen, nur wenige Schritte von den Trampelpfaden der Touristen, haben wir entdeckt und einmal mehr die Erkenntnis gewonnen, dass es ganz und gar nicht sinnvoll ist, alles in kurzer Zeit zu erledigen. Lieber weniger, dafür geruhsam. Italienische Lebensfreude kombiniert mit historischem Grün. Für mich hat Venedig übrigens auch einen ganz persönlichen Gartenbezug. Bei der Vorbesichtigung im Herbst entstand daheim gerade der neue Toscana-Garten. Ein Bild mit einem Spiegel in einem venezianischen Garten habe ich damals meiner Frau per Handy als Idee geschickt. Als ich nach Hause kam, war er in der italienischen Ziegelmauer schon eingebaut – gar nicht „lentamente“!