Eigentlich ist der Juni der Rosenmonat, doch alles ist dieses Jahr früher. Schon jetzt öffnen sich vielerorts die Blüten der beliebtesten Gartenpflanze. Und es ist ein neuer Trend zu erkennen. Ungefüllte Blüten – als Landeplatz für Bienen.

Ungefüllte Blüten werden beliebter

In den duftenden, gefüllten Blüten der Rosen finden die Bienen kaum Nahrung, denn die Staubgefäße sind bei diesen Züchtungen zu Blütenblättern umgebildet worden. Die neu erwachte Liebe zu den Bienen macht nun die offenen, ungefüllten Blüten so beliebt.

Ob in den Gärten, auf den Terrassen oder in den Parks – man findet neben den traditionellen gefüllten Blüten nun die einfach blühenden Rosen. Einerseits weil die Historischen bzw. die Wildrosen einen herrlichen Hagebuttenschmuck im Herbst haben, andererseits ist der Bienenschutz nun ein wichtiges Kriterium. Daher sind alle jene Blüten, die ungefüllt sind, eine perfekte Futterstelle für die in Not geratenen Insekten.

Die besten bienenfreundlichen Rosen

Als Strauchrose gehört die Rosa gallica „Versicolor“ zu den beliebtesten. Ihre dunkelrosa, weiß gestreiften und extrem gut duftenden Blüten schmücken einige Wochen lang den Strauch, der gut 1,20 Meter hoch wird.

Rosa Complicata Gallica

Rosa Complicata Gallica

Der Rosenzüchter Tantau hat schon vor einigen Jahren den Trend erkannt und eine ganze Serie von sog. Bienenweiden-Rosen auf den Markt gebracht. Hier finden die Insekten zwar keinen Nektar, dafür aber viele Pollen. Diese Rosen gibt es ein rot, weiß, gelb und einigen Farbnuancen.

Rosa gallica - eine historische Rose

Rosa gallica – eine historische Rose

Ebenfalls eine besonders attraktive Rose ist „Souvenir du Docteur Jamain“. Sie hat samtig karmesin- bis purpurrote leicht gefüllte Blüten, die besonders stark duften. Eine „junge“ Rose ist „Feuerwerk“. Ihre halbgefüllten Blüten sind orangerot und im Verblühen karmin. Der Duft ist leicht fruchtig. Eine absolute Besonderheit ist die Rosa chinensis „Mutabilis“. Die Blüten sind dunkelgelb wechseln aber zu orange und rosarot. Mit den ebenfalls einfachen Blüten ist diese Rose ein Magnet für Bienen.

Rose Bienenweide Rosa - Züchter Tantau

Rose Bienenweide Rosa – Züchter Tantau

Bei den Bodendeckerrosen gilt „Red Meidiland“ als extrem robuste und pflegeleichte Sorte. Mit ihren dunkelroten Blüten, die in der Mitte weiß sind und besonders viele Staubgefäße zeigen ist sie für alle Insekten eine willkommene Nektar-Tankstelle.

Rose Camelot - Züchter Tantau 2011

Rose Camelot – Züchter Tantau 2011

Auch bei den Kletterrosen gibt es bienenfreundliche Sorten. Neben den stark wachsenden Ramblerrosen, wie zum Beispiel „Paul’s Himalayan Musk“ (rosarot, stark duftend) gehört die historische Kletterrose „Phyllis Bide“ zu den attraktivsten. Ihre creme-lachsrosa Blüten sind halbgefüllt und haben einen entzückenden gerüschten Rand. Der Duft ist leicht. Die Hagebutten sind rotbraun und für die Vögel eine willkommene Nahrung im Herbst und Winter.

Rose Mermaid - eine einfache Blüte aus 1917

Rose Mermaid – eine einfache Blüte aus 1917

So werden Rosen jetzt gepflanzt und gepflegt

  1. Ein sonniger Platz,  das ist der ideale Standort. Stehende Luft verursacht aber Krankheiten, wie Mehltau oder Sternrußtau. Rosen, die nun im Topf verkauft werden, können auch jetzt – voll blühend – gepflanzt werden. Wurzelballen aber nicht aufreißen! Veredelungsstelle gut eine Handbreit unter die Erde!
  2. Ein lehmiger Boden, das mögen die Rosen. Niemals sollte die Pflanzerde Torf enthalten. Boden tiefgründig lockern und mit Kompost und etwas Sand vermischen. Langzeit-Biodünger einarbeiten.
  3. Niemals Rosen setzen, wo Rosen standen, denn Rosen sind selbst unverträglich. Mindestens fünf, besser sieben Jahre sollten Pause sein oder man tauscht die Erde großzügig aus. Die sogenannte Bodenmüdigkeit tritt bei den Rosen beim Nachpflanzen meist nach einem Jahr auf.
  4. Keine Panik bei Schädlingen und Krankheiten, denn wer vorbeugt, hat weniger Probleme. Daher mehrmals mit Schachtelhalmextrakt (kombiniert mit Effektiven Mikroorganismen und bei Mehltaugefahr 1 TL Backpulver) übersprühen. Schädlinge mit Schmierseifenwasser bekämpfen.
  5. Viele „Bienen-Rosen“ sind einmal blühend, daher nicht schneiden, weil der zweite Schmuck die Hagebutten sind. Mehrmals blühende Rosen (wie die aus der Bienenweidenserie von Tantau) auf ein vollständiges Blatt, das ist eines mit fünf Teilblättern,  schneiden. Immer darauf achten, dass der künftige Trieb dann nach außen wächst.
Rosenblüten, so weit das Auge reicht

Rosenblüten, so weit das Auge reicht