Süße Alternative

Stevia rabaudiana – so heißt botanisch die süßeste Pflanze, die es auf der Erde gibt. Sie stammt ursprünglich aus Südamerika und verdrängt langsam, aber sicher alle künstliche Süßstoffe. Langsam deshalb, weil – so wird vermutet – das Lobbying die Rasche Zulassung als offizielle Zuckerpflanze verhindert. Frankreich hat sie bereits zugelassen, in der EU generell wartet man aber noch zu. Dabei ist die Stevia seit Jahrhunderten eine Süßpflanze der Indianer – mit ungeheuren Vorteilen: keine Kalorien, keine Kariesbildung und für Diabetiker völlig unbedenklich. Dass Stevia im Kommen ist, zeigen die Aktivitäten der großen Konzerne. Coca Cola hat bereits mehr als 20 Patente angemeldet.
Im Garten ist Stevia leicht zu pflegen. Die Pflanze mag humosen Boden, viel (organischen) Dünger und keine Staunässe, aber auch keine Trockenheit. Winterfest ist sie nicht, sie kann aber im Zimmer überwintert werden und wächst dann im kommenden Jahr noch schneller.

Ewiges Leben

Bockshorn, Teufelszwirn – oder eben Goji. Und da werden wohl alle aufhorchen, denn in keiner Gärtnerei fehlt sie heuer im Sortiment. Die an sich uralte Pflanze, die früher sogar im Verdacht stand giftig zu sein (was absolut nicht stimmt und auf einen Analysefehler aus dem Jahr 1890 zurückzuführen ist) gilt nun als „DIE“ Gesundheitspflanze schlechthin: Alzheimer, Arteriosklerose, Krebs und vieles mehr soll sie verhindern, weil sie schädliche freie Radikale im Körper vernichtet. Oft wird sie wertvoller als die Ginsengwurzel bezeichnet: Anti-Aging, Schutz vor negativem Streß, Hilfe bei Potenz- und Libidoproblemen. Und so ist der Verkaufserfolg gesichert.

Die Gehölze mit dem sparrigen Wuchs wachsen problemlos im Garten. Sie haben hellblaue Blüten und kleine rote Beeren, die ähnlich einem Sanddorn oder einer Berberitze aussehen. Entweder man verwendet sie sofort, friert sie ein oder trocknet sie. Rezept für die Verwertung gibt es genug.

Gschmackige Indianerbanane

Noch weniger bekannt ist Pawpaw – die Indianerbanane, mit botanischem Namen Asimina triloba. Dieser Baum ist bei uns absolut winterhart und liefert ab dem 3 – 5 Jahr Früchte. Veredelte Sorten sogar noch schneller. Die Früchte mit bis zu 16 cm Größe und einem halben Kilogramm haben mittlerweile eine gewaltige Fangemeinde, denn der Geschmack erinnert an eine Mischung an Bananen, Mangos, Aprikosen und weiterer Tropenfrüchte. Manche meinen sie ähneln den Cherimoyas.

Im Garten ist die Pflanze extrem robust und kaum anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Die Bäume oder Sträucher werden 3 – 5 m groß. Damit die Befruchtung funktioniert, sollten mindestens 2 Gehölze gepflanzt werden. Attraktiv ist der Baum an sich: die großen Blätter färben sich im Herbst herrlich gelb. Einzig die kurze Blütezeit ist nichts für menschliche Nasen. Damit Fliegen als Befruchter angelockt werden „duften“ sie nach Aas. An Sorten gibt es mittlerweile in den USA an die 80 Pawpaws.
Bezugsquellen: Stevia gibt es praktisch in allen Gärtnereien und Gartencentern, ebenso die Goji-Beere. Pawpaws findet man in ausgewählten Baumschulen z.B. bei Praskac in Tulln.