Es leuchtet goldgelb, blutrot oder grell orange – das Laub hat nun seinen großen Auftritt. Für die einen ist es ein Naturschauspiel – für andere die große Plagerei… „Das ist ja ein Laubbaum – der macht Mist“! Doch damit liegt der Gartenfreund völlig falsch. Laub ist das „Gold des Gärtners“! Hier die sieben wichtigsten Fakten rund ums Laub:

  1. Laub ist Mist!

Genau das ist Laub nicht. Es ist seit Beginn der Entstehung unseres Lebens auf der Erde der effizienteste Humuslieferant. Die oft zitierte „gute Walderde“ ist das Ergebnis des jährlichen Laub- und Nadelfalls. Genau deshalb sollte man niemals Laub aus dem Garten entfernen, sondern nutzen!

  1. Laub überträgt Krankheiten!

Das stimmt nur zu einem kleinen Teil. In gewissen Bereichen ist es berechtigt, davon zu sprechen. Kastanienlaub, das von der Miniermotte befallen ist, sollte man entsorgen. Genau so wie Walnusslaub, das von der Marssonina-Blattfleckenkrankheit befallen ist. Doch alle anderen „kranken“ Blätter (Mehltau, Rosenrost etc.) stellen nach dem Kompostieren keine Gefahr mehr dar.

Wilder Wein - ein feuerroter Laubvorhang

Wilder Wein – ein feuerroter Laubvorhang

  1. Laub ist ein Versteck für Schädlinge!

Auch das stimmt nur zum Teil, denn viel wesentlicher ist das Laub als Versteck für Nützlinge. Bestes Beispiel dafür sind die Laufkäfer. Sie verstecken sich unter der Laubdecke und sind die großen Gegner der Schnecken, die sich freilich auch dort verstecken. Aber: Würde man das Laub beseitigen, sind die Laufkäfer weg und die Schnecken verkriechen sich eine Etage tiefer in der Erde.

  1. Laub ist manchmal giftig!

Das ist absolut unrichtig. Es enthält allerdings manchmal Gerbstoffe (Eiche, Walnuss). Damit verändert der Baum das Substrat im Umfeld und sorgt so für eine ideale Bedingung für sein Wachstum und verhindert anderen Wildwuchs. Giftige Blätter (wie vom Efeu oder Kirschlorbeer) verlieren beim Kompostieren ihre Gefährlichkeit.

Gelber Ginko und roter Ahorn

Gelber Ginko und roter Ahorn

  1. Laub braucht endlos zum Verrotten!

Das meiste Laub verrottetet extrem schnell: Laub von Haselnuss, Linde, Ahorn oder Obstbäumen ist innerhalb von wenigen Monaten Humus, wenn man es im Kompost mit Hornspänen oder einem organischen Dünger mischt. Länger benötigt das Laub von Eiche, Nussbaum und Magnolie – doch genau dieses Laub ist nach etwa 3 Jahren der beste Torfersatz. Durch seine Säure fühlen sich Rhododendren, Azaleen oder Heidelbeeren in diesem Mulch besonders wohl.

  1. Laub muss man überall entfernen!

Nein! Nur von Wegen (wegen der Rutschgefahr) und von Rasenflächen (wegen des Lichtmangels für die Gräser) muss das Laub unbedingt entfernt werden. Unter Hecken, auf Stauden- und Gemüsebeeten, im Hochbeet oder unter Beerensträuchern bleibt es aber liegen! Am besten mit einer dünnen Schicht Kompost abdecken, damit es nicht verweht wird.

Laub

Laub

  1. Laub soll man wegsaugen!

Keinesfalls! Denn damit saugt man auch die vielen Nützlinge mit und vernichtet sie. Laubbesen sind am idealsten, doch gelingt es auch perfekt mit dem Rasenmäher. Das gehäckselte Laub ist ein noch besserer Mulch, weil es nicht davonfliegt. Laubbläser sind zwar auch unbeliebt, doch die neuen Akkugeräte sind schon deutlich leiser und an manchen Stellen ganz praktisch.