Wieder ein Winter mit zu wenig Wasser, dann ein Frühjahr, wo Regen auch Mangelware ist, und schließlich kommt fast sicher ein Sommer, bei dem Hitze dominiert. Zutaten, die einem Gartenteil besonders zusetzen: dem Rasen. Der „grüne Teppich“ steht unter Druck und immer aufwändiger wird es, einen typisch Englischen Rasen zu pflegen. Hier die Gründe dafür und die ökologischen Alternativen:

Die Probleme beginnen bei der Rasenanlage

Die Probleme bei der Rasenpflege beginnen meist bei der Anlage. Der Boden wir viel zu wenig vorbereitet. Idealerweise sollte die Fläche, wo der Rasen angebaut wird, bis in eine Tiefe von 30 bis 40 cm tiefgründig gelockert, mit Sand und Humus angereichert werden und völlig unkrautfrei und möglichst ohne große Steine vorbereitet werden. Die oberste Schicht dann nochmals mit Sand vermischen und dann hochqualitatives (auch sehr teures) Rasensaatgut verwenden und gleichmäßig feucht halten. Das gleiche gilt auch für den Rollrasen, bei dem oft die Bodenvorbereitung zu wenig erfolgt.

Pflege eines „echten“ Englischen Rasens extrem aufwändig

Ab dann beginnt dann die Pflege und die ist für den „echten“ Englischen Rasen extrem aufwändig. Mindestens drei bis vier Mal im Jahr düngen. Auch für einen dichten unkrautfreien Rasen sind die biologischen Dünger perfekt. Sie beleben den Boden und verhindern Verdichtungen der Erde und damit Moosbildung. Generell gilt: Der perfekte Rasen wächst nicht im Schatten – Sonne ist der Motor!

Kurzer Englischer Rasen und BlumenwiesenNeben dem Düngen ist die Feuchtigkeit das Um und Auf – daher war ja auch in Großbritannien der Rasen daheim, weil es (früher) immer wieder und konstant geregnet hat. Genau da beginnt jetzt die das (ökonomische und ökologische) Problem. Um wirklich einen schönen, dichten Rasen zu bekommen, muss alle drei bis vier Tage intensiv gewässert werden – also 20 bis 30 Liter pro Quadratmeter. So dringt die Feuchtigkeit tief in den Boden ein und die Graspflanzen wurzeln weit nach unten. Das hilft den Pflanzen, um der Hitze zu widerstehen.

Kurzer Englischer Rasen und Blumenwiesen

Kurzer Englischer Rasen und Blumenwiesen

Kräuterrasen als preiswerte Alternative

Wenig Wasser lässt die Graspflanzen kümmern und im schütteren Rasen machen sich einjährige und mehrjährige Wildkräuter breit. Quecke, Gundelrebe, Günsel oder auch Gänseblümchen, Veilchen, Löwenzahn und viele andere. Daher ist die günstigste und preiswerteste Alternative der sogenannte „Kräuterrasen“.  Mischungen, die der Hitze ohne zusätzliches Gießen trotzen, werden heute bereits von den Saatgutfirmen angeboten. Dennoch lohnt es sich auch bei diesen Rasenflächen im Frühjahr zu düngen, falls vorhanden, dünn einen feingesiebten Kompost aufzutragen. Das stärkt die Pflanzen und erhöht die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens enorm.