Der Silvester-Glücksklee ist keine heimische Pflanze und auch nicht winterhart. Er kommt aus Mexiko (Oxalis sp.) und wird mittlerweile auch in vielen Varianten angeboten: „Braunes Herz“, „Iron Cross“ oder „Alba“ (eine ganz helle Form) werden nun angeboten. Alle aber haben eines gemeinsam: die vier „Glücksblätter“.

Ein alter Aberglaube hat den Klee zum Glückssymbol gemacht. Die Blätter zeigen in alle Himmelsrichtungen, symbolisieren die vier Elemente – Feuer, Erde, Wasser und Luft – und das Kreuz Christi. Brauchtumsbücher erzählen Legenden von Menschen, die durch den Fund von (heimischem) vierblättrigem Klee die Abfahrt eines Schiffes verpassten und so einem Untergang entkamen.

Wer im Frühling durch die Landschaft spaziert, wird beobachten, dass es heute noch viele Menschen gibt, die in Wiesen nach dem „Vierblattler“, wie er bei uns liebevoll genannt wird, suchen.
Der gärtnerische Klee hat aber gar nichts mit dem heimischen zu tun. Er gehört zur Familie der Sauerklee-Arten und hat immer vier Teilblätter. Die Zwiebeln werden im Oktober in den Gärtnereien in sehr kleine Töpfe gesetzt, nicht allzu viel gegossen und können so rechtzeitig zum Jahreswechsel in voller Blätterpracht angeboten werden.

Wer den Klee kauft, sollte ihn gleich an den kühlsten und hellsten Platz stellen, damit er wenigstens noch bis zum Silvesterabend kompakt aussieht. Wärme und zu viel Wasser sind für diese Pflanzen schlecht – sie würden sehr stark zu wachsen beginnen. An endlosen Stielen sitzen dann die kleinen Blätter, was gar nicht dekorativ aussieht.

Und deshalb ist der Klee meist eine Wegwerfpflanze, aber dennoch bliebt. Millionenfach wird er in diesen Tagen verkauft. Und die wenigsten wissen, dass er eigentlich ganz wunderbar blüht – allerdings erst im Sommer. Und da heißt es nun viel Fingerspitzengefühl zu haben und nur ab und zu zu gießen. Nach den Eisheiligen wird er ins Freie gepflanzt – an einer halbschattigen Stelle. Und bald öffnen sich die rosa, gelben oder weißen Blüten.
Noch ein Naturphänomen kann man – selbst im Zimmer – beobachten: die kleinen vierblättrigen Blätter schließen sich nicht nur bei Dunkelheit, sondern auch dann, wenn es zu Regnen beginnt. Quasi ein lebendiges Barometer.